Duisburg. . 30 WAZ-Leser besuchten die Hauptwache der Duisburger Feuerwehr und erlebten dabei sogar einen Alarm. Zur Ausrüstung gehört sogar ein Kran.
Die Feuerwehr ist nicht nur für kleine Kinder interessant: Auch zahlreiche erwachsene WAZ-Leser nutzten am Donnerstag die Möglichkeit, die Hauptwache der Duisburger Feuerwehr in Duissern zu erkunden. Die Arbeitsweisen und Fahrzeuge waren für viele der 30 Besucher eine neue Erfahrung.
Plötzlich gibt es einen Einsatz
Wachleiter Michael van der Heyden und seine Kollegen wollen die Gruppe gerade durch die Halle führen, als plötzlich eine Durchsage ertönt. Die Männer brechen ihre Ausführungen ab und rennen zur Abmarschhalle, in der die Fahrzeuge stehen. Nur Sekunden später haben sie ihre Uniformen übergestreift und sitzen in den Feuerwehrautos. Ein Drehleiterwagen und zwei Rüstfahrzeuge verlassen neben der Einsatzleitung das Gelände. Nur wenige Minuten später sind sie zurück, ein Fehlalarm. Trotzdem sind die Besucher beeindruckt.
„Der Einsatz geht natürlich immer vor“, sagt Wachvorsteher Michael van der Heyden, der dageblieben ist und jetzt die Rolle des Erklärenden übernommen hat. Wie er die undeutliche Alarmdurchsage verstanden habe? „Man hört immer mit einem Ohr hin ob der eigene Name fällt, wenn nicht, hört man auch schnell wieder weg“, sagt er freundlich. Er muss heute viele Fragen beantworten.
Die Wache, erzählt van der Heyden, war früher einmal eine Autowerkstatt. Deshalb müssten die Fahrzeuge der Feuerwehr nach einem Einsatz rückwärts in die Halle rangieren. In der größeren Logistikhalle stehen Ersatz- und Sonderfahrzeuge, unter anderem eines, das für Strahlenschutz ausgerüstet ist. Einige der Lastwagen sind multifunktional einsetzbar, indem sie jeweils das passende Gerät aufladen. Ein Pulverlöschfahrzeug und ein Schienenrüstwagen, der in U-Bahntunnel gefahren werden kann, stehen hier bereit. „Außerdem haben wir gerade einen Tankwagen mit Wasser einsatzbereit, Sie können sich ja sicher denken, warum“, sagt van der Heyden.
Nur die Hauptwache hat einen Kran
Die Duisburger Feuerwehr ist auf mehrere Wachen im Stadtgebiet verteilt. Die an der Wintgensstraße ist die Hauptwache. Zu ihrem Einsatzgebiet zählen Neudorf und Duissern und Teile von Hochfeld. Bei komplizierten Einsätzen in anderen Gebieten rückt aber auch ihre Wache aus, denn nur die Hauptwache hat einen KW40, wie van der Heyden den tonnenschweren Kranwagen nennt.
Die Wehrleute arbeiten in 24-Stunden-Schichten, je 24 sind zeitgleich anwesend. Sie sind ausgebildet, in allen Bereichen zu arbeiten, also als Rettungssanitäter oder auch als Maschinist am Fahrzeug. Zweimal in der Woche steht Dienstsport auf dem Programm. Alle drei Jahre müssen sie zur Atemschutzprüfung, ab 50 Jahren sogar jährlich.
Die meisten Feuerwehrleute haben eine technische Berufsausbildung. Nur wenige beginnen direkt nach der Mittleren Reife. Van der Heyden war vorher bei der Bahn. Ob es auch Feuerwehrfrauen gebe, fragt ein Besucher. „Hier bei uns nicht, in ganz Duisburg arbeiten aber zehn Frauen“, sagt van der Heyden. „Dass es so wenige sind, liegt daran, dass sich einfach nur so wenige bewerben. Sie müssen allerdings auch das gleiche leisten wie Männer. Ein verletztes Kind muss von jedem aus einem brennenden Haus getragen werden können.“
>>66 000 EINSÄTZE PRO JAHR
Bei der Duisburger Feuerwehr arbeiten 1100 hauptamtliche und ehrenamtliche Mitglieder, die auf 26 Ortsgruppen verteilt sind.
Jährlich rücken sie zu 66 000 Einsätzen aus. Rund 91% sind Rettungseinsätze.
Auch am Hafen ist die Feuerwehr mit zwei Löschbooten präsent. Die Wache liegt in Ruhrort.