Duisburg. Das Sommerfest-Programm im Duisburger Lehmbruck-Museum setzt auch auf Schönheit. Mit einer Künstlerin aus den USA wird Körperkunst geübt.
Schönheit fängt auf dem Kopf an, müssen die Kunstvermittler des Lehmbruck-Museums gedacht haben, denn zum Sommerfest holen sie einen Friseursalon und eine Hutwerkstatt zwar nicht ganz ins Haus, aber daneben. Zwei von drei Open-Air-Workshops auf dem Skulpturenhof am Sonntag, 25. August, sind von der Ausstellung „Schönheit – Lehmbruck & Rodin“ inspiriert, der dritte von Julian Opies „Walking Figures“.
Zum dritten Mal lädt das Museum am letzten Sonntag der Sommerferien von 11 bis 18 Uhr zum Fest ein. „Ein Grund, sich auf das Ende der Ferien zu freuen“, so Museumssprecher Andreas Benedict. 2017 zum 30-jährigen Bestehen der Kunstvermittlung ins Leben gerufen, hat die Stiftung der Sparda-Bank West ihre Förderung des Duisburger Museums verstetigt: Neben dem „Sparda-Tag“, wie das Sommerfest deswegen heißt, umfasst sie auch die Reihe „Sculpture 21st“.
Das Programm für alle Generationen läuft auf dem Skulpturenhof
Schließlich gehöre zum Wissen über die Kunst auch das Vergnügen an der Kunst, so Museumschefin Dr. Söke Dinkla. Wobei drinnen die Sammlung und drei Ausstellungen besichtigt werden können, während das Programm „für alle Generationen“ draußen läuft, „so weit das Wetter es erlaubt“. Knapp 2000 Besucher wurden im letzten Jahr gezählt. So viele könnten es auch am kommenden Sonntag werden, sei sie doch „sehr, sehr zufrieden“ mit dem Besucherzuspruche zur „Schönheit“-Ausstellung. „Wir hatten an den Wochenenden in den Ferien volles Haus“, so Dinkla.
„Die drei Ausstellungen stehen im Mittelpunkt“, sagt Jörg Mascherrek über das thematisch angedockte Programm, das um 12 Uhr beginnt. Im Open-Air-Friseursalon können sich die Besucher so kunstvoll frisieren und rasieren lassen, dass sie sich nachher vielleicht nicht mehr wiedererkennen. Sie können mit der Künstlerin Bettina Kohrs eigene Hüte kreieren oder mit Silvia Dierkes Piktogramme à la Julien Opie zeichnen, bei dessen farbstarken „laufenden Figuren“ die schwarzen Linien ja eine große Rolle spielen.
Körperkunst mit Heather Hansen
Als besonderer Gast komme die amerikanische Performance-Künstlerin Heather Hansen, die im Atrium des Lehmbruck-Flügels „Body Movement“-Workshops anbietet, bei denen mit tänzerischen Bewegungen großformatige Zeichnungen entstehen. Wie sie das umsetzt ist in der Ausstellung „Alle Kunst ist Maß“ im City-Atelier zu sehen, wo man ihre Methode nachahmen kann, indem man sich mit dem Bauch auf eine Tafel legt und mit Kreide seine Arme um sich kreisen lässt. Bei den Workshops für Erwachsene und Kinder kommt es auf die Fähigkeit zur Zusammenarbeit an. Die Teilnehmer sitzen sich gegenüber und zeichnen beidhändig.
Ausstellung mit der Kinderkunst aus den Ferienworkshops
Um 15 Uhr begrüßen Dinkla und Kulturdezernent Thomas Krützberg offiziell die Gäste und eröffnen die Ausstellung der Kinderkunstwerke, die in den Ferienworkshops entstanden sind. Im Anschluss geben Kinder ein Konzert mit selbstgebauten Cajons.
Letzte Führungen durch „Schönheit“
Führungen beginnen um 12, 14 und 16 Uhr. Dabei bietet sich auch die letzte Gelegenheit, an einer Führung durch die „Schönheit“-Ausstellung teilzunehmen, die am 1. September zum letzten Mal geöffnet ist. Die Jubiläumsausstellung zum 100. Todestag Lehmbrucks vereint rund 100 Exponate der bedeutendsten Künstler des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Bei der Finissage am Sonntag, 1. September, von 17 bis 19 Uhr heißt es „Au revoir Monsieur Rodin“, dessen Arbeiten neben denen Lehmbrucks einen Schwerpunkt bilden. Die Museumsmitarbeiter stellen ihre Lieblingswerke vor, musikalisch begleitet vom Niehusmann-Gitarrenduo.
Zum Abschluss des Sommertages spielt um 17 Uhr die Duisburger Rockband Moonroxx Klassiker von Lynyrd Skynyrd, ZZ Top oder den Doors auf dem Skulpturenhof, wo man sich auch den ganzen Tag über an Foodtrucks stärken kann.