Rheinhausen. Von der Rockelsberghalde bietet sich ein Ausblick über das Ruhrgebiet. Der Hügel dient heute als Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten.

Ob Picknick, Rendezvous oder warmer Sommerabend: Stille und eine gute Aussicht garantiert die Rockelsberghalde direkt am Hochheider Rheinufer. Der Hügel ist nicht auf natürlichem Wege entstanden – auch er ist ein Wahrzeichen der Industriehistorie des Ruhrgebiets. Der Weg zur Rockelsberghalde beginnt an der Deichstraße Ecke Rheingasse. Von dort führt eine asphaltierte Straße auf den Deich, vor dem sich die weiten Flussauen ausbreiten. Der Weg auf den Gipfel des Hügels beginnt einige Meter weiter. Ab hier schluckt die Halde den Lärm der Stadt.

50 Kilometer weiter Ausblick

Idyllisch mutet das Rheinufer rund um die Halde an.
Idyllisch mutet das Rheinufer rund um die Halde an. © funke foto service | Herold

70 Meter ragt sie am Tor zum Niederrhein empor. Sehr deutlich erkennt man von oben den Düsseldorfer Fernsehturm und das Krefelder Bayer-Werk. Mit Blickrichtung Duisburger Hafen kann man den Oberhausener Gasometer erspähen oder das Kraftwerk Scholven, das bereits zu Gelsenkirchen zählt. Wer ganz genau hinsieht, erkennt im Süden die Achterbahn-Landmarke „Tiger & Turtle“ – die ebenfalls auf einer Halde steht. Rund 50 Kilometer weit reicht der Ausblick bei gutem Wetter.

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Doch lohnt sich die Aussicht nicht nur bei klarem Himmel. Es kommen nicht nur viele Rheinhauser auf die Halde. Der Blick auf das Neujahrsfeuerwerk ist hier grandios. Wenn bunte Lichter noch in weiter Ferne lautlos den Himmel erhellen, wird die Rockelsberghalde für eine Nacht zu einem verwunschenen Ort. Das weiß auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der zum Jahreswechsel traditionell eine Tour auf den Hügel anbietet.

Naturparadies auf Schlacke

Auch von oben ist der Blick imposant.
Auch von oben ist der Blick imposant. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Ihren Namen verdankt die Halde einem ehemaligen Duisburger Recyclingunternehmen. Sie besteht aus Schlacke der Rheinhauser Krupp-Deponie. Schon auf dem Weg nach oben laufen Besucher über Steine, die Laien wohl nur als Schotter wahrnehmen würden. Dabei handelt es sich zumeist um Metallreste, also Schlacke. Wie die meisten Halden begann man auch diese nach dem Ende des Hochofen-Zeitalters zu renaturieren. 2015 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Der Boden der Halde ist ziemlich karg. Aber Gräser sind zäh. Hier finden Naturfreunde zahlreiche Pflanzenarten, etwa Robinien, Holunder und Weiße Maulbeeren. An den Hängen haben sich Brombeersträucher ausgebreitet. Mit etwas Glück lassen sich Kaninchen, Eidechsen oder Greifvögel erspähen.