Duisburg/Mülheim. Die Polizei hat bei einer Razzia mit Ordnungs- und Ausländeramt 56 Personen auf dem Zoo-Parkplatz kontrolliert. Eine 16-Jährige wurde abgeführt.
Diese Razzia dürften viele Nachbarn des Zoos am Kaiserberg herbeigesehnt haben: Die Polizei hat mit Ordnungs- und Ausländerämtern aus Duisburg und Mülheim in der Nacht zu Sonntag bei einem Einsatz gegen Zuhälterei und Prostitution Minderjähriger rund um den Zoo-Parkplatz Monning 56 Personen kontrolliert, darunter 27 Frauen. Eine 16-Jährige wurde an der Mülheimer Straße wegen Prostitutionsverdachts abgeführt.
„Wir nehmen die Hinweise und Sorgen von Bürgern sehr ernst“, sagte Polizeisprecherin Stefanie Bersin, nachdem Einsatzkräfte von 22 Uhr bis 2.30 Uhr Autofahrer im Umfeld des Parkplatzes in Neudorf und Duissern angehalten hatten. Der Razzia waren Anwohnerhinweise auf minderjährige Prostituierte und Drogendelikte auf dem seit Jahren etablierten Straßenstrich vorausgegangen, zudem „eine sehr lange Vorbereitung unserer Ermittler“, so Bersin.
Verdacht: Zuhälterei und Prostitution Minderjähriger
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Die Sprecherin bewertet den größten Einsatz dieser Art in Duisburg seit langem ebenso wie die Zusammenarbeit mit den Ordnungsbehörden als „großen Erfolg“ – nicht nur, weil die 16-Jährige aufgegriffen wurde. Diese hält sich offenbar ohne Eltern in Deutschland auf und wurde in eine Jugendschutzstelle gebracht.
Die Einsatzkräfte schrieben acht Anzeigen, unter anderem wegen Förderung der Prostitution Minderjähriger und des Verdachts der Zuhälterei. Auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und des illegalen Aufenthalts werden nun überprüft.
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Drei der Anwesenden nahmen die Polizisten direkt fest, darunter auch einen 26-Jährigen, nach dem mit zwei Haftbefehlen gefahndet wurde. Die Mitarbeiter der Ordnungsämter stellten in neun weiteren Fällen Verstöße gegen das Prostituiertenschutzgesetz fest. Dieses verpflichtet Prostituierte seit 2017, ihre Tätigkeit anzumelden.
Verbotenes Springmesser und viele blaue Pillen
Ein Polizist wurde durch einen renitenten Mann am Daumen verletzt, blieb aber dienstfähig. Eine 23-Jährige ging den Beamten gleich zweimal ins Netz: Nach ihrer Kontrolle auf dem Parkplatz sei sie wenig später auf der Mülheimer Straße aufgegriffen worden. Sie war mit zwei Männern, 43 und 41 Jahre alt, in einem Mercedes unterwegs. Bei dem Jüngeren, so die Polizei, seien 2150 Euro in bar und zwei Tablettenverpackungen mit blauen Pillen sichergestellt worden. Woher er das Geld hatte, habe der 41-Jährige nicht erklären können. Das Geld wurde eingezogen.
Auch einen Verstoß gegen das Waffengesetz ahndeten die Polizisten: Bei einem Mann entdeckten sie ein verbotenes Springmesser.
In den kommenden Tagen wolle die Polizei Duisburg nähere Angaben zu den Verdachtsfällen und Erkenntnissen machen, so Sprecherin Stefanie Bersin.