Duisburg. Ein Feuer hat Teile des Biergartens des Finkenkrugs in Duisburg beschädigt. Die Polizei glaubt an Brandstiftung. Mittags wird aufgeräumt.
Schock für Betreiber und Gäste des Finkenkrugs in Duisburg. Am frühen Mittwochmorgen rückten gegen 4.20 Uhr Feuerwehr und Polizei zu einem Brand auf dem Sternbuschweg aus. Eine aufmerksame Nachbarin hatte das Feuer bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Nach bisherigen Erkenntnissen gerieten drei Mülltonnen im Außenbereich der Pizzeria neben Duisburgs vielleicht beliebtester Kneipe aus noch ungeklärter Ursache in Brand.
Nachbarn hielten Prasseln zunächst für Hagel
„Ich wohne an der Finkenstraße und meine Freundin ist aufgewacht, weil sie dachte, es würde hageln“, berichtet ein Nachbar aus der angrenzenden Seitenstraße. Auch Anwohner der Bürgerstraße haben das Prasseln gehört. „Die Feuerwehr war schnell vor Ort, allerdings kam erst ein kleiner Trupp“, erklärt ein Augenzeuge. Er wohnt in dem Wohnhaus über dem Finkenkrug. „Ich hatte Fenster auf, alles ist in die Wohnung gezogen.“ Natürlich hätten er und die anderen Sorge gehabt, dass sich das Feuer noch weiter ausbreiten könne.
Zum Glück hatten die Feuerwehr-Leute den Brand, bei dem keine Menschen zu Schaden kamen, schnell unter Kontrolle und konnten ihn löschen. Das Feuer beschädigte aber die Wand einer benachbarten Pizzeria. Im Finkenkrug sind Tische, Stühle, Paletten und der Sonnenschirm angekokelt. Einige der Kellner, die sich oft neben dem Studium etwas dazu verdienen, waren bereits in der Nacht vor Ort. Finkenkrug-Chef Roland Jahn hatte das Telefon nicht gehört. „Ich habe die besten Mitarbeiter. Victor, du wirst Kellner der Woche“, lobt Finkenkrug-Chef Roland Jahn. Victor Hansmann half morgens beim Aufräumen, musste dann schnell seine Klausur schreiben, und kam wieder. Auch andere Mitarbeiter standen parat, um mitzumachen. Im Biergarten ist viel aus Holz gearbeitet. „Zum Glück ist nicht mehr passiert“, sagt Jahn. Er hat seinen Humor nicht verloren. Denn in der Ecke am Brunnen steht noch eine „Manneken Pis“-Nachbildung und pieselt vor sich hin. „Der hat den Brand auch nicht gelöscht bekommen.“
Wann am Nachbar-Imbiss zerstört
In der Pizzeria in der Nachbarschaft wischt Familie Bawa feucht durch. „Wir mussten alle Lebensmittel wegschmeißen“, berichtet Sohn Suraj Bawa. Platten an der Hauswand sind geschmolzen, an der Decke sieht man einige verbrannte Stellen. Es riecht nach Ruß. „Wir werden wohl erst einmal schließen und abwarten, was die Versicherung sagt.“
Ein Teil des Biergartens im Finkenkrug bleibt geöffnet. Dort, wo alles verbrannt ist, wird erst einmal nicht bedient. „Die Möbel waren Sonderanfertigungen und allein der Sonnenschirm kostet rund 4000 Euro“, mag sich Roland Jahn den Schaden noch gar nicht ausmalen. Der Schirm, noch kein Jahr alt, ist extra beschichtet, damit es im Hochsommer nicht blendet, wenn Fußball übertragen wird.
Stammgäste, die am Mittwochmittag spontan vorbei kamen, verabreden sich indes für den Abend zum „Soli-Bier“, um die beliebte Kneipe zu unterstützen.
Brand am Finkenkrug: Zeugen gesucht
Brandermittler haben die Ermittlungen wegen „vorsätzlicher Inbrandsetzung aufgenommen“, wie Polizeisprecher Daniel Dabrowski erklärt. Zeugen, die Angaben zu einem Tatverdächtigen oder dem Brandgeschehen machen können, melden sich bitte unter der Rufnummer 0203-280-0 bei der Kripo.
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