Duisburg. Friedhelm Noltemeier liegt mit 330 Stempeln in Reisepässen beim Leserwettbewerb vorn. Bei welchen Trips der Duisburger Angst um sein Leben hatte.
Einmal einen Fuß auf alle Kontinente setzen: Diesen Traum hatte Friedhelm Noltemeier schon als Jugendlicher. Den hat sich der 72-Jährige aus Duisburg-Hochheide längst erfüllt. Kein Wunder also, dass er beim Bieterwettbewerb um die meisten Stempel in Reisepässen mit der stolzen Zahl von 330 aktuell in Führung liegt. Dass der frühere Ingenieur bei Demag von den vielen Erlebnissen heute überhaupt noch erzählen kann, grenzt allerdings zumindest an ein Wunder. Er sagt: „Bei der einen oder andere Reise habe ich nicht gedacht, dass ich lebend wieder nach Hause komme.“
Duisburger drang ins Herz der Sahara vor
Vor rund 30 Jahren zum Beispiel, als Noltemeier bei einer Safari ins Herz der Sahara vordrang – in die Ténéré, einem riesigen Sanddünengebiet, auch die Wüsten der Wüsten genannt. „Wir waren in Jeeps mit Tuareg unterwegs, also mit Einheimischen, die sich eigentlich auskennen sollten“, erzählt der Duisburger. „Wir sind bei bis zu 50 Grad die Dünen rauf und runter und als das Wasser langsam zur Neige ging, mussten wir einen Brunnen finden. Wir haben dann auch irgendwann einen gefunden. Der war allerdings trocken...“
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Das Wasser musste rationiert werden. Angst machte sich unter den Teilnehmern breit. „Wir haben wirklich schon überlegt, das Kühlwasser der Jeeps zu trinken und waren am Ende überglücklich, als wir doch noch an eine Wasserstelle kamen.“
Im Tiefflug über die Serengeti
Da war die Übelkeit, unter der Noltemeier während einer Flugsafari über die Serengeti bei seiner ersten Fernreise 1968 zu leiden hatte, noch vergleichsweise harmlos. „Ich war zur Zeit der großen Tierwanderungen da. Als der Pilot unter uns eine riesige Gnuherde erblickte, wollte er uns etwas Gutes tun und ist ganz tief geflogen“, so Noltemeier.
Er muss schmunzeln: „Mir ist davon allerdings so schlecht geworden, dass ich direkt nach der Landung nur noch ins Hotel wollte...“
Jahre später sei er aber noch einmal in der Serengeti gewesen, um die tausenden Tiere bei ihrer Reise von einem Heißluftballon und per Jeep zu verfolgen. „Das sind schon spektakuläre Szenen“, sagt der 72-Jährige. „Vor allem, wenn unzählige Gnus und Zebras den Mara-Fluss überqueren wollen, sich erst nicht trauen und sich dann doch ins Wasser stürzen. Es ist ein Hexenkessel. Einige schaffen es allerdings nicht ans andere Ufer und fallen den Krokodilen zum Opfer.“
Mit einem kleinen Schiff in die Antarktis
Richtig gefährlich für ihn persönlich wurde es noch einmal vor rund zehn Jahren, als sich Noltemeier mit einem kleineren Schiff in Richtung Antarktis aufmachte. „Als wir am Kap Hoorn vorbei waren, wurde es so richtig stürmisch“, erzählt der Duisburger. „Meterhohe Wellen. Man konnte sich kaum auf den Beinen halten, Stühle sind wild durcheinandergepurzelt. Ich hatte wirklich panische Angst, dass das Schiff kentert.“
Am Ende ging alles gut und die Mühen hatten sich gelohnt. Bis heute ist für den 72-Jährigen das Antarktis-Erlebnis unvergesslich. Ich habe Forschungsstationen besucht oder bin in warmen Quellen baden gewesen – das war schon doll.“
Reise durch Myanmar
Ayers Rock in Australien, Nationalparks in den USA, Seehunde streicheln auf den Galapagos-Inseln, Tour durch Myanmar oder Busreise zum Nordkap – Friedhelm Noltemeier hat schon viel von der Welt gesehen – oft war er allein unterwegs. Das Abenteuer hat ihn sicher gereizt, aber auch die Lust aufs Neue. „Am freundlichsten waren die Menschen in den ganz armen Ländern.“
Beim Bieterwettbewerb auf den weiteren Plätzen folgen Gerhard Warsteit, Michael Stappen sowie Annerose und Udo Häuslein mit über 300 Reisestempeln.
Per Anhalter durch Nordafrika
Warsteit erinnert sich besonders gerne an seinen Trip mit der Transsibirischen Eisenbahn zur Sowjetzeit. 1963 hat er zudem per Anhalter Marokko, Algerien und Tunesien bereist.
Stappen hat Afrika, unzählige USA-Reisen, Asien und Australien auf seinem Zettel, das Ehepaar Häuslein ebenfalls unzählige schöne Urlaubserinnerungen: USA, Südsee, Australien, Mexiko, Vietnam, Grönland und Island sind da nur eine kleine Auswahl.
Auf den weiteren Rängen folgen Wilhelm Duijts mit 255 Stempeln, Reimund Klarhöfer (250), Brigitte Hülemeier (207) und Hans-Willi-Bütefür (180), die alle auch noch den bisherigen Spitzenreiter Dieter Bruckschen (160) überboten haben.
Geben Sie ihr Gebot ab!
Wer kann Friedhelm Noltemeier mit seinen 330 Stempeln überbieten? Wir sind weiter gespannt auf die Geschichten zu den verschiedenen Reisen.
Wer den Bieterwettbewerb gewinnen will, muss sich allerdings ein wenig beeilen: Schreiben Sie uns bitte bis Freitag, 26. Juli, entweder eine E-Mail mit einer Telefonnummer für Rückfragen an redaktion.duisburg@waz.de oder rufen Sie uns montags bis freitags ab 10 Uhr unter 0203/99 26-31 51 in der Redaktion an.