Duisburg. Zu viele Lehrerstellen in vielen Städten sind unbesetzt. Elternverbände in NRW schlagen Alarm. Duisburg ist besonders von der Misere betroffen.
„Lehrermangel und Unterrichtsausfall als Hinterlassenschaften der letzten Regierungen werden unseren Kindern leider noch lange die Bildung vorenthalten, die ihnen laut Gesetz zusteht“, so deutlich beginnt eine Mitteilung der nordrhein-westfälischen Elternverbände. In einem gemeinsamen Appell rufen die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW, die Landeselternkonferenz NRW und der Elternverein NRW e.V. den „Lehrernotstand“ aus, und machen deutlich, dass Duisburg „besonders betroffen“ ist.
Tatsächlich nimmt der Lehrermangel in Duisburg immer ernstere Züge an. Nach Berechnungen der Gewerkschaft GEW auf der Grundlage einer Abfrage in allen Schulen, sind zum Ferienbeginn 250 Lehrerstellen unbesetzt. Besonders Grundschul- und Sonderpädagogen fehlen.
„Seiteneinsteiger schaffen nur bedingt Abhilfe und die Ausbildung neuer Lehrkräfte kostet zu Recht sehr viel Zeit. Nicht hinnehmen müssen wir aber, dass die Unterrichtsversorgung in NRW an unattraktiveren Standorten und insbesondere an sogenannten Brennpunkten besonders schlecht ist. Gerade die Schüler in diesem Umfeld bedürfen einer besonderen Fürsorge und Unterrichtung“, mahnen die Elternvertreter.
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Um dem Lehrermangel Einheit zu gebieten fordern nach der GEW auch die Elternvertreter, dass Lehrkräfte im Zweifel an unterbesetzte Schulen versetzt werden. Die Eltern machen auf ein Runderlass von 1989 aufmerksam und zitieren daraus, dass „Versetzungen aus dienstlichen Gründen vorzunehmen sind, wenn durch Versetzungen auf Antrag und Einstellungen allein eine schulformbezogene und möglichst fachlich quantitative Gleichverteilung nicht erreicht werden kann“.
Das Bildungsministerium und die Schulbehörden sollten nach Ansicht der Lehrerverbände die Sommerferien nutzen, um mit „Finderspitzengefühl“ eine gerechte Lehrerversorgung zu organisieren.
Die Ideen der Gewerkschaft GEW
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Auch die GEW fordert schon länger, dass NRW von der Möglichkeit der schulscharfen Bewerbungen abrückt und Junglehrer nach dem Ende des Referendariats dorthin zuweist, wo die Not am größten ist. Die Auswahl der Bewerber in die Eigenverantwortlichkeit der Schulen zu übertragen, sei „nur so lange eine gute Idee, wie es auch eine ausreichende Zahl von Bewerbern gibt.“
Für die Linderung der Not fordert die GEW daher einen Mix von Maßnahmen. So sollen Junglehrer nach einem Sozialindex Stadtquartieren mit besonders großem Bedarf zugewiesen werden. Dort könnten den Kollegien Zuschläge gezahlt werden. Seiteneinsteiger sollen schnell pädagogisch qualifiziert werden, dass sie als vollwertige Lehrer eingesetzt werden können. Die Städte könnten mit Vergünstigungen einen Anreiz schaffen, indem sie etwa Wohnungen und ÖPNV-Tickets zur Verfügung stellen.