Duisburg. Mutter Andrea und Sohn Lucas Langwald machen bei „Duisburg Unverpackt“ gemeinsame Sache. Sie haben mehr als 200 Artikel im Sortiment.

Einkaufen ohne Plastik ist ein großes Thema. Immer mehr Menschen wollen im Alltag umweltbewusst leben - im Ruhrgebiet schießen so genannte Unverpackt-Läden, in denen man lose Lebensmittel kaufen kann, aus dem Boden. In Duisburg sind Andrea und Lucas Langwald Pioniere.

Die 54-Jährige hat im Fernsehen einen Bericht über einen Unverpacktladen am Niederrhein gesehen. „Wir haben schon immer umweltbewusst gelebt und beim Einkaufen auf Plastiktüten zum Beispiel für unsere Äpfel verzichtet“, erzählt sie. Nach dem Film beschließt sie: „Sowas machen wir auch in Duisburg.“ Ihr Sohn Lucas kannte solche Geschäfte bereits aus Bochum und Essen. Der 22-Jährige studiert derzeit nachhaltige Ökonomie und war sofort dabei, als er von den Plänen der Mutter hörte. Am 13. Juli wird „Duisburg unverpackt“ in Neudorf eröffnet.

Lose Lebensmittel und Hygiene-Artikel

Getreide, Müsli und Nudeln können Gramm genau abgefüllt werden.  Foto: Jörg Schimmel
Getreide, Müsli und Nudeln können Gramm genau abgefüllt werden. Foto: Jörg Schimmel

Die Planung läuft seit einem halben Jahr. „Wir haben uns mit den anderen Geschäften im Ruhrgebiet ausgetauscht. Das ist keine Konkurrenz, uns verbindet eher die gemeinsame Idee“, betont Lucas Langwald. Also haben er und seine Mutter überlegt, welche Artikel Sortiment aufgenommen werden sollen – und sich informiert, was in den anderen Städten nachgefragt wird. Buchweizen, Nudeln, Müsli, Linsen oder anderes Getreide kann man sich Grammgenau abfüllen.

In einem weiteren Raum gibt es zudem Hygieneartikel wie Zahnbürsten aus Holz, Seifenspender, an denen man sich Waschmittel zapfen kann oder Zahnputztabletten. Wer möchte, bekommt eine kleine Papiertüte zu den Seifen. Ansonsten sollten Gläser oder Behälter mitgebracht werden. Wer das mal vergisst, findet eine kleine Auswahl an Gefäßen im Geschäft. „Die haben wir extra vorher gesammelt“, betont Andrea Langwald. Sie hat früher als selbstständige Friseurin gearbeitet und für den eigenen Unverpacktladen ihr Gewerbe abgemeldet. „Die Resonanz war positiv. Viele haben uns gesagt, dass so etwas in Duisburg fehlt und uns Mut gemacht“, erzählt die Neudorferin.

Die Öffnungszeiten

Die Eröffnung von „Duisburg Unverpackt“ (Blumenstraße 4) findet am Samstag, 13. Juli, von 10 bis 15 Uhr statt. Geöffnet ist das Geschäft am Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr sowie am Samstag von 10 Uhr bis 15 Uhr. Telefonisch ist der Laden unter
0157/82989884

erreichbar. Nähere Infos gibt’s im Internet: www.duisburg-unverpackt.de

Geplant ist, dass langfristig auch Workshops und Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit statt finden. „Wir fangen jetzt erst einmal an und schauen dann, was wir alles darüber hinaus anbieten können. Das Interesse ist auf jeden Fall da“, erklärt Lucas Langwald. Er will auch weiterhin noch zur Uni nach Bochum pendeln, um seinen Bachelor abzuschließen.

Und wie funktioniert die Zusammenarbeit von Mutter und Sohn. „Das klappt gut, aber wir sind schon unterschiedlich. Ich bin eher perfektionistisch“, sagt Lucas Langwald und lächelt. Die Mutter ergänzt: „Ich bin chaotisch.“ Also übernimmt der Sohn die Buchführung und das Organisatorische, Mama Andrea kümmert sich um alles, was mit dem Ladenlokal zu tun hat. Der Rest der Familie ist übrigens ebenfalls eingespannt. Alle Regale wurden selbst gebaut, das haben Vater und Bruder übernommen. Vor kurzem gab es eine kleine Probe-Eröffnung. „Das hat gut geklappt.“ Am Freitag, 13. Juli, ist es dann soweit. Ein paar Artikel müssen noch einsortiert werden.