Duisburg. . Der Vorverkaufsstart zum Sommerkino 2019 im Landschaftspark Nord lief besser, als wegen der Hitze befürchtet: Veranstalter hatten Fans gewarnt.
Als die Dame um die 40 ihre Bestellung endlich abgeschlossen hatte, staunte die Verkaufskraft am Schalter im Hauptschalthaus des Landschaftsparks Nord nicht schlecht. 1529 Euro leuchteten als Endpreis auf dem Computerbildschirm für die 139 erworbenen Tickets auf. „Allein das Ausdrucken hat gut 20 Minuten gedauert“, sagte Ralf Winkels. Der Parkleiter freute sich aber nicht nur über diese Rekordeinkäuferin am Tag des Vorverkaufsstarts für das Stadtwerke-Sommerkino. „Wichtiger ist, dass trotz des hochsommerlichen Wetters hier alles ruhig und gesittet über die Bühne gegangen ist und anders als im Vorjahr diesmal kein Kartenkäufer über Kreislaufprobleme geklagt hat“, so Winkels.
Erste Sommerkino-Kundin kam um 7.15 Uhr
Um 7.15 Uhr war die erste Karteninteressierte am Landschaftspark eingetroffen und hatte sich laut Winkels mit ihrem Campingstühlchen den Platz in Reihe eins vor dem Kinokassen-Container gesichert. „Wir haben aber umdisponiert und wollten die Leute nicht in der prallen Sonne in der Schlange stehen lassen“, so Winkels. Deshalb musste die Frau – so wie alle anderen danach eintröpfelnden Sommerkinofans auch – in die Kraftzentrale umziehen. Dort hatte das Landschaftspark-Team extra einen Wartebereich im Schatten eingerichtet. Zur Kassenöffnung um 12 Uhr wurden die Leute dann in der Reihenfolge ihres Eintreffens zu den vier Kassen des Containers oder zur Kasse ins Hauptschalthaus aufgerufen. „In der Spitze hatten wir rund 350 Leute hier. Das Computersystem lief aber stabil, so dass der große Käuferandrang gegen 16 Uhr abgearbeitet war“, so Winkels.
„Auch an unserer Kasse ist es viel besser gelaufen“, bestätigte Filmforum-Sprecherin Simone Scheidler. Dort konnten Kaufinteressierte ab 9 Uhr nummerierte Wartemarken ziehen. Die mit der Nummer eins gehörte Marion Schaffrath. Kurz nach 12 war sie mit ihrer Bestellung bereits fertig. „Ich habe 16 Karten für fünf Filme gekauft, die ich mir mit der Familie und Freunden anschauen will“, erzählte die Buchholzerin. Sie habe sich ganz bewusst für den stationären Kartenverkauf entschieden, weil sie im Vorjahr sechs Stunden im Internet verbracht hatte und verzweifelt in der Warteschleife festhing. „Dieses System mit den Wartemarken ist eine viel bessere Lösung“, findet Schaffrath.
Tickets für „Bohemian Rhapsody“ waren am heißesten begehrt
Die Wartenummer 30 hat Markus Wyrwich gezogen. Er will Karten für „Green Book“ und „Friedhof der Kuscheltiere“. Das ganze Flair in dem Sommerkino und auch rund um die Gießhalle sei „das Beste überhaupt“. Das finden auch Gisela und Jürgen Lehmann aus Neukirchen-Vluyn. Beide sind Sommerkino-Fans und Stammgäste. Diesmal wollen sie sich mit zwei Freunden „Bohemian Rhapsody“ anschauen. Weil in der ersten Stunde 15 Käufer abgearbeitet wurden und sie die Wartenummer 39 haben, gehen die Lehmanns noch einmal kurz vom Dellplatz in die City, um ein Eis zu essen. „Dank der Wartemarken kann man sich nun viel besser einrichten“, lobt Gisela Lehmann das neue System.
Der Wunschfilm der Lehmanns, „Bohemian Rhapsody“, war nach einer Stunde und 49 Minuten auch der erste, der ausverkauft war. „Der Junge muss an die frische Luft“ und „Monsieur Claude 2“ folgten kurze Zeit später. Von den 46.972 Tickets, die ab dem 10. Juli für die 44 Vorstellungen an 40 Spielabenden zur Verfügung stehen, waren laut Simone Scheidler am Mittwoch um 14 Uhr bereits 50 Prozent verkauft. Bis zum Abend stieg die Zahl dann sogar noch auf über 25.000.