Duisburg. Zu tun gibt es in Hochfeld genug. Kaugummi-Reste, Schalen von Sonnenblumenkernen, wilde Müllkippen. Nun loben Nachbarn einen Wettbewerb aus.

Hallo Nachbar“ heißt ein Projekt vom Institut Z für Migration und Quartierentwicklung, das sich für ein besseres Miteinander der unterschiedlichen Kulturen einsetzt. Mit-Initiator Michael Willhardt weiß: „Hochfeld gehört zu einem der attraktivsten Stadtteile Duisburgs - mit seinem Zugang zum Rhein und der Nähe zur Innenstadt. Allerdings ist Geschäftsleuten, Bewohnern und oft auch der Politik es schlicht egal, wie es hier aussieht.“ Daran wollen Willhardt und seine Mitstreiter nun etwas ändern. In Kooperation mit den Wirtschaftsbetrieben haben sie einen Wettbewerb für mehr Sauberkeit ausgelobt. Geschäftsleute und alle anderen Hochfelder sollen darauf achten, dass der Bereich rund um die Arkaden sauber gehalten wird.

Müllkippen wieder melden

Norbert Lorenz, Barbara Friederike Bettex, Dr. Michael Willhardt und  Reinhard Schmidt sind gespannt, ob es sauber bleibt.
Norbert Lorenz, Barbara Friederike Bettex, Dr. Michael Willhardt und Reinhard Schmidt sind gespannt, ob es sauber bleibt. © Funke Foto services | Mara Tröger

Zu tun gibt es genug: Der Boden ist mit Kaugummis bedeckt. Hier und da liegen Kippen herum oder leere Schalen von Sonnenblumenkernen. „Die Hoffnung ist, dass, wenn man es einmal ordentlich macht, es auch so bleibt“, sagt Willhardt. Norbert Lorenz von den Wirtschaftsbetrieben erklärt, dass Hochfeld bereits in die höchste Sauberkeitsklasse eingeteilt ist. In der Vergangenheit gab es immer wieder Klagen über wilde Müllkippen. „Wenn der Müll gemeldet ist, wird er auch schnell beseitigt, aber viele sehen einfach drüber hinweg und dann bleibt er liegen“, beschreibt Willhardt das Problem.

Auf offene Ohren gestoßen

Für die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe sei es frustrierend, dass sie immer wieder von vorne anfangen müssen. Bei einem Rundgang durch die Arkaden seien er und seine Mitstreiter allerdings auf offene Ohren gestoßen. „Um die Geschäfte werden wir von anderen Nebenzentren beneidet.“ Allerdings gebe es eine eingeschworene türkische Gemeinde und auch Gruppen anderer Nationalitäten, zu denen der Kontakt fehle.

Die engagierten Nachbarn haben ein Plakat sowie Aufkleber mit Piktogrammen entworfen, die die Sprachbarrieren umgehen. „Es sollte ja auch im Sinne der Lebensmittelhändler sein, dass es vor ihren Geschäften ordentlich aussieht“, so Willhardt.

Preise werden verlost

Deshalb wird nun ein Wettbewerb veranstaltet. Unangekündigt werden regelmäßig Fotos gemacht. In einem halben Jahr werden dann Preise verlost. „Wir haben für die Gestaltung der Arkaden damals Zuschüsse bekommen. Deshalb sollte es der Stadt ein Anliegen sein, die geförderten Projekte gut in Schuss zu halten“, findet Reinhard Schmidt von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg.

„Parkplätze fehlen“

Die Idee, Preise auszuloben, stammt von den Geschäftsleuten selbst“, erklärt Michael Willhardt. So gebe es einen Ansporn für sie. Ein kurzer Rundgang unter den Arkaden zeigt: Einige Händler haben bereits Plakate aufgeklebt.

Ein Geschäftsmann, der seit 2006 in Hochfeld ist, erklärt: „Parkplätze sind das viel größere Problem.“ Ständig werde in zweiter Reihe geparkt. „Zu viele Leute, zu wenige Parkplätze.“

Er sieht eine positive Entwicklung in dem Stadtteil - erst jüngst gab es einen Startschuss am Blauen Haus. Auch rund um den Hochfelder Markt gibt es Bewegung. Michael Willhardt: „Ein bisschen Gentrifizierung könnte hier nicht schaden.“