Duisburg. Aus dem Stand ist Marcel Parcharidis 3,25 Meter gesprungen - in 1,60 Meter Höhe. Der Duisburger hat damit den bestehenden Weltrekord geknackt.
Standsprung - das klingt banal. Aber wer je versucht hat, aus dem Stehen heraus weiter als eine Armlänge zu hüpfen, der vermag sich vorzustellen, was es bedeutet, 3,25 Meter weit zu springen. Aus dem Stand. Von einem 1,60 Meter hohen Kasten auf einen anderen, gleich hohen Kasten.
Am Tag nach dem erfolgreichen Weltrekord ist Marcel Parcharidis merklich stolz. Vor laufender Kamera ist ihm das Kunststück in der ARD-Sendung „Immer wieder sonntags“ im Europapark Rust gelungen.
Trotz Handicap den Rekord geknackt
Seine Leidenschaft ist Parkour - diese Sportart, bei der man über Hindernisse springt, an Wänden hochläuft - und das möglichst schnell und elegant, ein bisschen wie Spiderman. Damit ist er Werbegesicht für Sinalco geworden, für die Trampolinhalle Superfly, demnächst für einen großen Reiseanbieter. Parallel studiert der 26-Jährige Marketing und Digitale Medien in Bochum.
Den Weltrekord knackte Parcharidis unter erschwerten Bedingungen. Noch laboriert er an einem Kapselriss im Fuß herum, war im Training eingeschränkt. „Aber das ist ohnehin alles eine Kopfsache, körperlich ist man dazu in der Lage, aber wenn man oben auf dem Kasten steht, ist das schon weit“, gesteht der Überflieger. Er habe sich an die Distanz gewöhnen müssen. Aus dem Parkour sei er es gewöhnt, Entfernungen zu überwinden, so auf den Punkt und ohne Anlauf sei das aber schon eine Herausforderung.
Schon neue Ideen für weitere Rekorde
Lange wird sich der 26-Jährige auf seinem Erfolg nicht ausruhen. „Bei dem einen Weltrekord soll es nicht bleiben“, sagt Parcharidis, „der nächste soll aber spektakulärer werden“. Ideen dazu will er jedoch noch nicht verraten.
Auch andere Herausforderungen scheut er nicht. Zuletzt hatte er ein Wettrennen von Barcelona nach Amsterdam mit einem Uni-Team knapp verloren, bei der RTL-Trampolinshow „The Big Bounce“ will er ein weiteres Mal antreten, um sich den Titel zu holen. Und wer sich erinnert: Es stand mal ein Sofa auf der Ruhrorter Brücke - auch dahinter steckte Parcharidis und sein Freundeskreis, die das Teil über Nacht auf den Brückenbogen manövriert hatten. Einfach weil sie es können.
Vieles von dem, was er macht, ist Trainingssache, aber manches auch purer Willen: Da er immer schon einen Marathon absolvieren wollte, ist er einfach bei einem angetreten, ohne explizite Vorbereitung, maximal zwölf Kilometer war er bis dahin mal gelaufen. Und trotzdem angekommen! Kopfsache eben.