Duisburg-Altstadt. An der Hanse- und Speichergracht in Duisburg ragt das Unkraut bis zu 80 Zentimer empor. Wirtschaftsbetriebe prüfen Leck in der Hansegracht.

Durch die gitterförmigen Sitzbänke an der Hansegracht sprießt das Unkraut fast hindurch – teilweise ist das unbeliebte Grün 75 Zentimeter und länger am Innenhafen in die Höhe geschossen; besser gesagt geduldig geschlendert – sehr zum Leidwesen von Markus Tintrop.

Anwohner bemängelt Grünpflege

Der Gracht-Anwohner hat kein Verständnis für die mangelnde Grünpflege am Innenhafenbecken: „Das angebliche Vorzeigequartier verfällt immer mehr, weil sich die Wirtschaftsbetriebe nicht kümmern“, findet Tintrop. Bis das Wildkraut erst einmal so hoch wird, dauere es ja schon eine ganze Weile.

Besserung in Sicht

„Wir sind spät dran“, gibt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe (WB), zu. Die Pflegeplanungen für diesen Bereich hätten sich leider immer weiter nach hinten verschoben, bedauert Kersken die aktuellen Zustände. Besserung ist aber in unmittelbarer Sicht: „Spätestens Ende dieser Woche ist das Pflegeteam vor Ort, um das Unkraut zu jäten – das war allerdings schon vor der Beschwerde eingeplant“, sagt Kersken.

Jäten nach Bedarf

Für die Pflege rund um die Hanse- und Speichergracht gibt es keinen festen Termin- oder Einsatzplan. Die WB entscheiden nach Bedarf, ob und wann ein Bereich gejätet, gemäht sowie gesäubert wird. Die Messlatte zum Pflegebedarf setzt Tintrop anscheinend niedriger an, als die WB: „Lieber regelmäßig die Aufgaben erledigen und das Viertel lebens- und wohnenswert halten, als darauf zu warten, dass hier Unkraut kniehoch wächst.“

Die Hansegracht hat ein Leck

Markus Tintrop ärgerte sich ebenfalls über die leergelaufene Hansegracht und beschwerte sich über den tagelangen Stillstand der Grundwasserpumpe – Schilfsterben befürchtete er. „Wenigstens konnten die Fische von der Feuerwehr gerettet und in die Speichergracht ausgesetzt werden.“ Da wusste er allerdings noch nicht, dass die WB extra die Hansegracht austrockneten. „Wir haben das Wasser rausgelassen, um nach einem Leck zu suchen“, erklärt Silke Kersken. Bereits im vergangenen Jahr bemerkte man, dass Wasser aus der Gracht floss und vermutete damals ein Leck. „Wir dachten, wir wüssten jetzt, welche Stelle undicht ist.“ Nach genauerer Betrachtung ein Trugschluss; die vermeintliche Öffnung war nicht das gedachte Leck, das man hätte reparieren können.

Mögliche Grundsanierung der Gracht

Vergangenen Montag haben die WB die Pumpe wieder angeschmissen und die Hansegracht mit Wasser zulaufen lassen. Nun werden potenzielle Optionen gecheckt, wann und mit welchen Maßnahmen die durchlässige Stelle beseitigt werden kann. Eine einfache Reparatur der Schadstelle bis zur kompletten Grundsanierung der Hansegracht kommt in Frage.