Duisburg. Die Volksbank in Duisburg lockert die Kleiderordnung und hebt den Krawattenzwang auf. Auch bei der Sparkasse kann der Kragen offen bleiben.

Jetzt ist er weg, der Schlips: Die Duisburger Sparkasse und die Volksbank Rhein-Ruhr folgen anderen Kreditinstituten und lockern ihre Kleiderordnung. Reiner Zufall: Beide Bankhäuser gaben ihren neuen Dresscode am Montag bekannt.

Bei der Volksbank gilt er für 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Herren dürfen zukünftig auf die Krawatten verzichten und auch für Damen wird es um einiges entspannter, wenn es um die Wahl des Outfits für das Büro geht. Auch hochwertige Jeans sind künftig erlaubt.

Löcherige Jeans und Flipflops bleiben tabu

Der Vorstand der Volksbank um Thomas Diederichs (li.) zeigt sich auf dem Dach der Zentrale im Innenhafen schon ohne Krawatte.
Der Vorstand der Volksbank um Thomas Diederichs (li.) zeigt sich auf dem Dach der Zentrale im Innenhafen schon ohne Krawatte. © Volksbank

„Ein feiner Anzug mit Krawatte bedeutet für uns nicht mehr Ausdruck von Seriosität und Qualität. Unsere Kunden erwarten eine Kommunikation auf gleichberechtigter partnerschaftlicher Ebene – ein Anzug wirkt meist zu seriös und antiquiert“, erklärt Vorstandssprecher Thomas Diederichs, der wie seine Vorstandskollegen oft die orangene Volksbankfarbe um den Kragen bindet.

Mit der neuen Kleiderordnung folgt der Bankvorstand einem Trend der sich schon seit Jahren in der Wirtschaft und der Politik abzeichnet. In jüngster Zeit hatten auch zahlreiche Banken die Kleiderordnung gelockert. „Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Beraterinnen und Berater das nötige Feingefühl besitzen und anlassbezogen entscheiden können, ob Sie im Anzug mit Krawatte oder nur in einer Chinos mit Hemd und Sakko erscheinen“ so Diederichs weiter.

Die Damen dürfen künftig auch halboffene Schuhe wie Sandaletten tragen, die Herren auch die Ärmel ihrer Hemden hochkrempeln. Trotz der Lockerung gibt es Regeln: Löchrige Jeans, Flipflops, Spaghetti-Träger, kurze Hosen sind tabu - gepflegtes Schuhwerk ist Pflicht.

Neuer Sparkassen-Dresscode bei Familienfest verkündet

Andere Zeiten, anderer Dresscode: Das gilt künftig auch bei der Duisburger Sparkasse mit ihren über 1000 Mitarbeitern. Beim internen Familienfest mit 2000 Gästen zum 175-jährigen Bestehen der Sparkasse am Samstag öffnete Sparkassenvorstandschef Joachim Bonn offiziell den Hemdkragen und verkündete in lockerer Runde die neue Kleiderordnung.

Bei Duisburgs Sparkassen-Mitarbeitern gilt künftig: Der Schlips darf künftig - je nach Anlass - auch mal zu Hause im Schrank bleiben und auch der Anzug ist kein absolutes Muss mehr. Der klassische Look ist dabei keinesfalls abgeschafft, die Banker dürfen auch gerne weiter mit Schlips und Kragen zur Arbeit kommen. So wie der Sparkassenchef Bonn, der Montag mit Krawatte zur Arbeit kam. Und wie viele Mitarbeiter ebenfalls noch morgens den Schlips gebunden hatten. Aber Mittwoch ist Bürotag für Bonn: „Dann komme ich erstmals ohne Krawatte.“

„Der Wunsch nach einem neuen Erscheinungsbild kam aus der Belegschaft selbst“, so Sparkassen-Pressesprecher Andreas Vanek. Das bestätigt Yvonne Rettig von der Volksbank; die Mitarbeiter hätten eine Lockerung der Kleiderordnung gewünscht und auch die Kunden sehen das offenbar locker.