Duisburg-Buchholz. . „Hier komm ich her, hier gehör ich hin, hier will ich einmal begraben sein“: Seine Liebe zum Pott zeigt Hennes Bender beim Auftritt in Duisburg.
Bei der Klinikkultur war Hennes Bender schon häufig zu Gast. Am Donnerstagabend „das vierte oder fünfte Mal“, schätzt er. Mit diesem Programm aber noch nie: Auf seiner Jubiläumstour „Alle Jubeljahre“ darf das Publikum sich Gags wünschen.
Bender hat Komplexe mit seinem Namen: „Ich weiß nicht, warum sich den niemand merken kann. Ich wurde schon als Hennes Binder angekündigt oder, das ist mein Favorit, als Hermes Blender.“ Seitdem denke er darüber nach, sich einen Bühnenhintergrund zuzulegen, auf dem sein Name steht. „Sowas haben große Rockbands ja auch. Ich habe einen Kumpel, der hat 1980 im Vorprogramm von Kiss eine heute weltberühmte Band gesehen. Deren Name auf dem Banner war so ein politisches Statement: Iran meiden.“
Hennes Bender sieht aus wie Ex-Ministerin Ulla Schmidt
Ein Promi war der 51-Jährige trotz Auftritten in der ZDF-Kabarettsendung „Die Anstalt“ nie. Dafür schaffte er es ins Klatschmagazin „In Touch“, als das Blatt äußerliche Gemeinsamkeiten mit der früheren Gesundheitsministerin Ulla Schmidt aufzuzeigen versuchte. Bender hat die Seite sogar dabei, als riesiges Foto auf einem Stoffbanner. „Das Schlimme ist: Es stimmt. Ich habe viele Operationen gebraucht, um nicht mehr wie Ulla Schmidt auszusehen.“
Seine Größe macht dem 1,62 Meter kleinen Bender oft zu schaffen: „Ich habe Schuhgröße 39 – damit muss ich doch in die Kinderabteilung! Ich habe Salamander an den Füßen, und Lurchi“, echauffiert er sich. „Aber alt bist Du, wenn Du beim Metzger keine Fleischwurst mehr kriegst.“ Überhaupt sei Altern seltsam: „Die Ohren werden größer, aber das Gehör schlechter.“
Ruhrgebietsdialekt? „Klingt unfreundlich, ist es aber nicht“
Mit viel Klamauk und Publikumsbeteiligung liefert Bender Anekdoten aus seinem Alltag. Geboren und aufgewachsen ist er in Bochum, die ersten Jahre in einer „Untertagesstätte.“ Der typische Ruhrgebietsdialekt werde häufig verkannt, findet er. „Der ist halt entstanden, als die ganzen Gastarbeiter versuchten, unsere Sprache zu lernen. Das klingt zwar unfreundlich, ist es aber nicht. Da brüllt halt einer ,Mottek‘ und meint ,Gib mir mal bitte den Hammer.‘“
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Die besondere Ruhrpott-Schnauze der Menschen führe oft zu Dialogen wie diesem: „Geht ein Mann mit seiner Frau über die Straße und ruft: ,Weißt Du, watte bist? Du bist den Absatz am Verlieren.‘“ Oder die Situation vor einer Pommesbude: „Da sagt ein Junge zu seiner Mutter: ,Mama, gib’ mich die Pommes.‘ Und die Mutter antwortet auch noch: ,Das heißt: Gib’ mich die Pommes, bitte!‘“, erzählt Bender. „Ehrlich, wenn ich sowas höre, geht mir das Herz auf. Hier komme ich her, hier gehöre ich hin, hier will ich einmal begraben sein.“