Duisburg. . Insgesamt 260 Mitwirkende präsentieren in Duisburg die sogenannte „Auferstehungssinfonie“. Es gibt viel Applaus trotz einiger Ansatzfehler.
Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 2, die sogenannte „Auferstehungssinfonie“ gehört zu den Werken die in den Philharmonischen Konzerten besonders häufig erklingen. In Duisburg war das Stück zuletzt 2003 und 2011 zu hören. Immer dabei ist die Sängerin Ingeborg Danz, die bei der aktuellen Aufführung in der Mercatorhalle unter der Leitung von Axel Kober erneut das Alt-Solo übernimmt.
Zu erleben ist ein gigantischer Personalaufwand, denn neben den groß besetzten Duisburger Philharmonikern nehmen auch noch der Philharmonische Chor und der Landes-Jugendchor NRW auf dem Podium Platz. Insgesamt 260 Mitwirkende hat dieses Konzert, das durch die finanzielle Unterstützung von Gabriele und Dr. Karl-Ulrich Köhler möglich geworden ist.
Außergewöhnliche Spieltechniken
Nicht nur die Besetzung ist gigantisch, sondern auch die zeitlichen Dimensionen: 90 Minuten benötigt die gesamte Aufführung, die Ecksätze dauern 20, beziehungsweise 30 Minuten. Rheinopern-GMD Axel Kober, der in der nächsten Spielzeit auch den Posten des Generalmusikdirektors der Duisburger Philharmoniker übernimmt, hat den nötigen großen Atem, um dieses große Format in den Griff zu bekommen. Trotz der Wechselhaftigkeit der Musik entsteht eine dramatische Einheit.
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Das Andante moderato des zweiten Satzes entwickelt Axel Kober ganz gemütlich aus dem Ländler-Idyll heraus. Die Entwicklung in eine musikalische Bedrohungslage gelingt ihm unterschwellig und kaum merklich. Kommen außergewöhnliche Spieltechniken wie geschlagene oder gezupfte Saiten zum Einsatz, so werden diese Effekte klug akzentuiert.
Das große Solo der Ingeborg Danz
Im 3. Satz greift Gustav Mahler sein Lied „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ auf. Die Bewegungen der Streicher, welche das Dahingleiten der Fische illustrieren und die vielen Naturstimmen der anderen Instrumente ergänzen sich zu einem schönen musikalischen Fluss. Den Humor des Stückes bringt Axel Kober sehr pointiert zum Schwingen, ohne aufdringlich zu werden. Augenzwinkernd ist dieser Witz, nicht schenkelklopfend.
Im „Urlicht“-Satz hat dann Ingeborg Danz ihr großes Solo. Schlicht und ganz aus dem Text heraus, stimmt sie ihren Gesang an. Die Philharmoniker begleiten die Sängerin sehr dezent. Als weitere Solistin kommt im Finale noch Anke Krabbe hinzu, die der Musik schöne Sopran-Lichter aufsetzt.
Mahlers Melodien ein wenig verkiekst
Bei aller Begeisterung für die Gesamtkonzeption dieser Aufführung, stören immer wieder die Intonations- und Ansatzfehler in den Blechbläsern. Selbst an prägnanten Stellen werden Mahlers Melodien verbogen oder verkiekst. Ein starkes Blech-Erlebnis gibt es dann aber im Finalsatz, wenn Trompeten und Hörner durch die geöffneten Saaltüren aus den Foyers hereintönen.
Ein Gänsehautmoment ist es, wenn nach 80 Minuten der Trost spendende Auferstehungs-Chor leise und a-cappella einsetzt. Der von Marcus Strümpe einstudierte Philharmonische Chor und der Landes Jugend-Chor, der von Christiane Zywietz-Godland und Hermann Godland vorbereitet wurden, singen mit großer Präzision und Textverständlichkeit.