Neudorf. . Bei „Skulpturen und Mode aus Mode“ zeigen Regina und Carolin Bartholme ihre aktuellen Kreationen. Die Verkaufsausstellung eröffnet am Donnerstag

Wer sich im Hinterhof der Memelstraße 65 umschaut, der entdeckt immer wieder neue Dinge. Eierschalen dienen als Kopfbedeckung einer kleinen Holzskulptur, ein rosa Büstenhalter wurde mit schimmerndem Blümchenstoff zur Handtasche umfunktioniert. Für die Verkaufssausstellung „Bar­tholme2 – Skulpturen und Mode aus Mode“ öffnet Regina Bartholme mit ihrer Schwester Carolin einmal im Jahr ihr Atelier in Neudorf. Ab morgen zeigen die beiden Künstlerinnen, was bei ihnen in den vergangenen Monaten zustande gekommen ist.

Regina Batholme (li.) baut Fundstücke wie Stecker oder Porzelllan in ihre Skulpturen und Mosaik-Portraits ein.
Regina Batholme (li.) baut Fundstücke wie Stecker oder Porzelllan in ihre Skulpturen und Mosaik-Portraits ein. © Alexandra Roth

Carolin Bartholme reist dafür extra aus dem österreichischen Scharnstein an – und bringt dabei einen Haufen an originellen Kleidern, Röcken und Hosen mit. Denn seit fast 30 Jahren erfindet die 51-Jährige alte Mode komplett neu: So hängt an den Kleiderstangen etwa ein orangefarbener Rock mit kariertem Bund, aus Bademantel und Krawatte geschneidert. „Ich liebe einfach die Stoffe in ihrer Unterschiedlichkeit“, schwärmt Carolin Bartholme, die selbst einen ihrer Hingucker trägt: An ihre lilane Hose hat sich die Modeexpertin einen luftigen Blümchenstoff aus Asien angenäht. Neu dabei: das T-Shirt to go, das Besucher direkt an der Kleiderstange am Eingang ergattern können.

Die Resonanz der Besucher auf ihre Kunst sei immer weitgehend positiv, sagt Carolin Bartholme. „Viele sind zuerst überrascht, manche können aber auch nichts damit anfangen.“

Ein Mix aus Schaf und Elch

Auch Regina Bartholme begeistern „Dinge, die schon da sind“: Blätter, Porzellan oder ein Steckdosen-Stecker finden sich etwa in den Skulpturen und Mosaik-Porträts der 55-Jährigen wieder.

Bei einer ihrer aktuellsten Arbeiten hat sich die gelernte Grafikerin mit Tieren beschäftigt. „Ich bin durch eine Kollegin auf das Thema aufmerksam geworden, konnte aber damit zuerst gar nichts anfangen“, erzählt sie rückblickend. Deshalb hat sich die bildende Künstlerin eigene Tiere ausgedacht: Mit Plastiksuppentassen als Grundgerüst und Pappmaché ist so etwa ein blaues Wesen mit Pinselfüßen entstanden, das an einen Mix aus Schaf und Elch erinnert.

Die Bilder hat sie von einer Urgroßtante geerbt

„Wie große Wandteppiche“ zieren hingegen blumige Ölbilder die Werkstätte, hinter denen sich eine besondere Geschichte verbirgt: „Die Bilder habe ich von meiner Urgroßtante geerbt, manche davon sind sogar noch von 1895. Mir haben die Werke so gut gefallen, dass ich meine Arbeit damit kombinieren wollte.“ Vor jedem Werk stehen daher feine Holzskulpturen, die zu der jeweiligen Farbgebung passen.

Bis Sonntag hat das Atelier geöffnet: Donnerstag und Freitag jeweils von 15 bis 20 Uhr und am Wochenende von 12 bis 20 Uhr.