Duisburg. GMD Axel Kober und Benjamin Swartz prägen das Programm in der Spielzeit 2019/2020. Zu den Gaststars gehört Bayreuth-Sängerin Camilla Nylund.
Vier Philharmonische Konzerte leitet Axel Kober, zuletzt Chefdirigent und jetzt Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker, in der Spielzeit 2019/2020, drei der ebenfalls in Duisburg bekannte Erste Gastdirigent Benjamin Shwartz. Das Programm lockt mit großen Namen und ebenso großen wie populären Kompositionen wie Beethovens Fünfter und Ravels Bolero, aber auch frischen und originellen Kompositionen wie einem tönenden Tierpark.
Die Sommerpause fällt für die Philharmoniker diesmal kürzer aus. Bevor mit dem 4. Haniel Klassik Open Air die Saison am 6. September eröffnet wird (diesmal auch mit der Band von Götz Alsmann), sind sie beim Sommerkino im Juli im Landschaftspark im Einsatz, reisen mit Wagner, Strauss und Dvorak und Dirigentin Oksana Lyniv zum Gastspiel ins Concertgebouw nach Amsterdam (der Saal ist fast ausverkauft, wie Intendant Alfred Wendel sagt), und sind bei der Ruhrtriennale mit dem Chorwerk Ruhr unter Florian Helgath in Gladbeck gefragt.
„Ausgewogen, weit gefächert, mit Neuem und Alten“
Das 1. Philharmonische Konzert am 18. und 19. September bietet unter dem Titel „Romantische Bestseller“ unter Benjamin Shwartz Max Bruchs berühmtes 1. Violinkonzert mit Solist Nikolaj Znaider, der eine berühmte Guarneri-Geige spielt. Als Dirigent präsentiert er sich im Januar bei Gustav Mahlers 9. Sinfonie. Unter der Leitung des junge israelisch-amerikanischen Dirigenten stehen dann im Februar Dvoraks „Waldtaube“, Schumanns Cello-Konzert (mit Solist Christian Poltera) und Dvoraks 7. Sinfonie auf dem Programm. Im März darf man dann gespannt sein auf ein tierisches Programm, bei dem Shwartz mit „Anthology of Fantstic Zoology“ ein „sportliches Werk“ von Mason Bates leitet, wie Wendel sagt; dazu lässt er Strawinskys Nachtigall singen und bringt mit Debussy „La Mer“ in die Mercatorhalle.
„Ausgewogen, weit gefächert, mit Neuem und Alten“ sagt Kober über das Programm der Spielzeit, in das er im Oktober fulminant einsteigt. Star des Abends ist Camilla Nylund, die Kober vom „grünen Hügel“ in Bayreuth nach Duisburg gelockt hat. Sie singt nicht nur die berühmten „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss, sondern auch vier Lieder aus dessen Tondichtung „Don Juan“. Und mit Edward Elgars Urlaubskomposition „From the Bavarian Highlands“ geht es in die Bayerische Bergwelt. „Ein Schmankerl“ auch für den Philharmonischen Chor.
Gewürze, Düfte, Gifte
Und weiter geht die Reise nach Spanien. Im trüben November leitet Kober einen Abend, bei dem auch das berühmte Concierto de Aranjuez von Joaquin Rodrigo (mit Joaquin Clerch an der Gitarre) und Maurice Ravels „Bolero“ auf dem Programm stehen. Ein populäres Stück, das alle Solisten, vor allem aber den Trommler zittern lässt, wie Wendel sagt. Weil jeder Zuhörer die Noten im Ohr hat und somit jeder Fehler auffällt – und weil der Trommler 169 Mal das gleiche schlagen muss.
Seine Ankündigung, mehr Wiener Klassik mit den Philharmonikern spielen zu wollen, setzt Kober im März um, wenn das 7. Philharmonische Konzert mit Mozarts 40. Sinfonie g-Moll beginnt und mit Beethovens Fünfter endet. Residenzkünstlerin Anna Malikova ist Solistin im 4. Klavierkonzert von Camille Saint-Saens.
Abschlusskonzert mit einem „hochprozentigen Cocktail“
Zum Abschluss serviert Kober einen „hochprozentigen Cocktail“ mit Bernsteins Ouvertüre zu „Candide“, Rachmaninows Sinfonischen Tänzen, Debussys Petite Suite – und Avner Dormans „Spices, Perfumes, Toxins“ (Gewürze, Düfte, Gifte), einem Konzert für zwei Schlagzeuger und Orchester, das auch den preisgekrönten Schlagzeugern Rafael Sars und Johannes Wippermann Spaß machen dürfte.
Ein Wiedesehen mit Dirigentin Ariane Matiakh, mit Beginn der neuen Spielzeit Generalmusikdirektorin der Staatskapelle und Oper Halle, gibt es im Oktober, wenn Schumanns 4. Sinfonie und das 2. Sinfoniekonzert von Brahms (mit Anna Vinnitskaya) auf dem Programm steht.
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Dem Jubilar Beethoven wird im Jahr seines 250. Geburtstags auch im Konzert Ende Mai gehuldigt, wenn seine „Pastorale“ zu hören ist und von großartigen Bildern aus der Natur begleitet wird, die auf die Bedrohung des Planeten aufmerksam machen.
Vom 4. bis 6. Juni wird auf dem König-Heinrich-Platz das Beethoven-Festival rund um den „Pastoral Day“ gefeiert. Umsonst und draußen spielen unterschiedliche Ensembles vom Mittag bis zum Abend seine Werke, mal im O-Ton, mal als Jazz oder Rock.