Duisburg. . Trotz Besucherrückgangs: Die Macher des Filmspektakels im Landschaftspark ziehen eine positive Bilanz. Die Hälfte der Besucher kam aus Duisburg.

Nach dem Allzeit-Rekord in 2016 hat das Stadtwerke-Sommerkino nun das zweite Jahr in Folge einen Besucherrückgang zu verkraften: 42.989 Filmfans waren in den vergangenen sechseinhalb Wochen bei den 44 Vorstellungen in der Gießhalle des Landschaftsparks Nord in Meiderich zugegen. Das waren 1090 weniger als im Jahr zuvor (44.079). Die Macher des Open-Air-Spektakels zogen dennoch eine positive Bilanz.

Gottlob: "Wollen bewusst auch anderes Kino zeigen"

„Wir hatten mit 39 Spielabenden einen weniger als im Vorjahr“, sagte Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob mit Blick auf die Statistik. Zwar gab es erneut 44 Vorführungen – darunter waren diesmal aber fünf Mitternachtsvorstellungen an Samstagabenden statt wie in den Jahren zuvor vier. „Und diese Spätvorstellungen sind nun einmal etwas schwächer besucht als jene, die zu den normalen Zeiten stattfinden“, erläuterte Gottlob.

Zu den diesjährigen Sommerkino-Gästen gehörte Elmar Wepper, der hier einem Fan ein Autogramm gibt.
Zu den diesjährigen Sommerkino-Gästen gehörte Elmar Wepper, der hier einem Fan ein Autogramm gibt. © Thomas Berns

Zweiter Grund für den Rückgang sei der erste Sommerkino-Sonntag gewesen, an dem das Finale der Fußball-WM stattgefunden hatte. Mit dem im Gemäldestil gezeichneten Animationsfilm „Loving Vincent“ hatten die Macher bewusst einen Film auf den Spielplan gesetzt, der nur ein Nischenpublikum anspricht. An diesem Abend seien 605 Besucher in die 1075 Gäste fassende Gießhalle gekommen. Eine Lücke, die sich bemerkbar machte.

Die Auslastung lag trotz des Rückgangs immer noch bei guten 90,89 Prozent (Vorjahr: 93,19). „Das ist ein Wert, den man bundesweit bei anderen Open-Air-Kinos vergeblich sucht“, ordnete Gottlob das Ergebnis ein. 18 der 44 Veranstaltungen seien ausverkauft gewesen. Diese Zahl hätte man leicht steigern können, wenn noch mehr Blockbuster ins Programm aufgenommen worden wären. Denn diese Hollywood-Großproduktionen seien immer mit am gefragtesten, so Gottlob. „Wir schielen aber nicht nur auf die Besucherzahlen und wollen eben bewusst auch anderes Kino zeigen.“

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Ein Blick auf das Publikum: Rund die Hälfte der Sommerkino-Besucher kamen aus Duisburg, etwa 25 Prozent aus dem restlichen Ruhrgebiet, 17 Prozent vom Niederrhein und drei Prozent aus dem Großraum Düsseldorf. Dabei flossen die Daten aus den 32.474 Kartenverkäufen ein, die im Internet getätigt wurden. 10.500 Tickets wurden an den Kassen verkauft.

Bestes Jahr für den Gastronom

Auch die übrigen Sommerkino-Macher waren sehr zufrieden. „Uns hat das grandiose Sommerwetter in die Karten gespielt. An jedem Abend herrschte eine friedliche, harmonische Atmosphäre. Und wir hatten gerade in den Stunden vor Filmbeginn deutlich mehr Besucher bei uns im Landschaftspark als in den Vorjahren“, sagte dessen Leiter Ralf Winkels.

Die Dauer-Sonne ließ auch Oliver Kersten strahlen. Der Inhaber des gleichnamigen Feinkostgeschäftes, der sich mit seinem Team seit 14 Jahren um das gastronomische Angebot beim Sommerkino kümmert, sprach vom „besten Jahr aller Zeiten für uns“. Das sei aber auch bitter nötig gewesen. Denn im verregneten Sommer 2017 seien zwar mehr Kinobesucher, aber viel weniger Gastro-Gäste gekommen.

>>>> In 2019 sind wieder die Philharmoniker zu Gast

„Das war auch aus unserer Sicht eine erfolgreiche Spielzeit“, sagte Thomas Kehler, Pressesprecher der Stadtwerke. Diese sind seit zwölf Jahren Namenssponsor. Der Vertrag läuft bis 2019. Kehler kündigte an, dass die Gespräche über eine mögliche Verlängerung im nächsten Jahr aufgenommen werden.

Der Termin für das Sommerkino 2019: 10. Juli bis 18. August. Kai Gottlob verriet, dass im nächsten Jahr wieder an drei Abenden ein Stummfilm zu sehen sein wird, der von den Duisburger Philharmonikern musikalisch begleitet wird. Welcher Film gezeigt wird und wer dirigiert, entscheidet sich zeitnah.