Duisburg. . Die Duisburgerin Monika Schmidt ist selber gerade Rentnerin geworden und berät ehrenamtlich Arbeitnehmer zum Thema Ruhestand.

Die Rentnerin Monika Schmidt vermittelt ehrenamtlich zwischen Versicherten und der Deutschen Rentenversicherung. „Ich möchte im Alter meinen Geist frisch halten und mein Wissen noch weiter verbessern“, erzählt die 65-Jährige, die selbst erst seit kurzem in Rente gegangen ist. Vor einem Monat ist sie mit den kostenlosen Beratungen gestartet.

Sie hilft beim Ausfüllen von Anträgen und der Überprüfung der Rentenzeiten. In ihrem Berufsleben konnte sie Erfahrungen für das neue Ehrenamt sammeln – unter anderem als Betriebsrätin und als Angestellte in einer Personalabteilung. Jetzt möchte sie anderen Arbeitnehmern bei dem Schritt in den Ruhestand helfen. „Ich wurde von Verdi angesprochen, ob das etwas für mich wäre, weil in Duisburg noch Berater gesucht werden“, erzählt Monika Schmidt. In Berlin wurde sie offiziell gewählt.

Sie macht das „Amtsdeutsch“ verständlich

In einem persönlichen Gespräch klärt sie, wann die Leute in Rente gehen können. Denn es sei für die Versicherten nicht immer leicht, sich einen Überblick zu verschaffen. „Manches Amtsdeutsch ist so verschwommen, dass es nicht für jeden auf Anhieb verständlich ist“, begründet sie, „Viele berufstätige Frauen wissen zum Beispiel nicht, dass die Elternzeit mitgerechnet wird und sie schon zwei Jahre früher in Altersrente gehen können.“ Sie war selbst 50 Jahre lang berufstätig und hat nebenbei zwei Kinder großgezogen.

Auch Kranke oder Leute, die sich nicht mehr arbeitsfähig fühlen, können mit ihr einen Termin für ein Beratungsgespräch vereinbaren. „Man sollte immer gucken, was man sich im Alter noch zutrauen kann.“ Sie bemängelt, dass das Renteneintrittsalter zu hoch angesetzt sei. „Gerade bestimmte Berufe müssten davon ausgenommen werden, wie zum Beispiel Dachdecker, Krankenpfleger und Straßenbauer.“

Lückenloser Bescheid für junge Leute

Die Arbeitnehmer werden durch persönliche Empfehlungen oder über das Internet auf sie aufmerksam. „Dann nehme ich mir alle Zeit der Welt und die Zeit ist nicht bezahlbar, denn sie bereichert mich und auch den Versicherten“. Viele hauptberuflichen Berater hätten diese Zeit im Alltag häufig nicht.

„Mir macht die Arbeit viel Spaß. Es ist schön, anderen zu helfen. Es gibt mir das Gefühl gebraucht zu werden“, so Monika Schmidt. Zuvor war sie 30 Jahre lang ehrenamtlich in der Jugendhilfe einer Kirchengemeinde tätig. „Das können jetzt die Jüngeren übernehmen.“ Sie kümmere sich jetzt lieber um die älteren Bürger.

Sie gibt aber auch schon Jüngeren den Tipp darauf zu achten, dass der Nachweis für die spätere Rente lückenfrei ist. Monika Schmidt hat sich vorgenommen zwei bis drei Beratungen in der Woche anzubieten. Trotz der neuen Aufgabe möchte sie sich genug Zeit nehmen, um ihren Ruhestand zu genießen und in Deutschland zu verreisen.

>>> FÜNF BERATER SIND IN DUISBURG AKTIV

In ganz Deutschland gibt es 2616 ehrenamtliche Versichertenberaterinnen – in Duisburg sind es fünf Freiwillige der Deutschen Rentenversicherung.

Auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung www.deutsche-rentenversicherung.de gibt es die Möglichkeit, einen Berater in der Nähe zu finden. Zusätzlich gibt es Tipps zum Thema Rente.