Duisburg.. Die Schlagwerker von „Repercussion“ beeindrucken das Duisburger Publikum beim Konzert Beat #02. Warum das Konzert in der Mercatorhalle stattfand.


Gut ein Jahr nach der gefeierten Premiere von Beat #01 der Schlagwerker-Combo „Repercussion“ gab es am Samstag die zweite Auflage der furiosen Konzertreihe unter dem Titel „Go Between“, diesmal in der Mercatorhalle. Die Auswirkungen der Fluten im Stadttheater, die vor allem den Probenraum der Schlagwerker erwischt haben, machten sich auch während des Konzerts kurz bemerkbar.

Ungewöhnliche Harmonien

Ganz ohne Zwischenfälle und sehr andächtig begann das Konzert aber mit Thierry de Meys „Musique de Table“, einem Stück für sechs Hände und drei Holzplatten. Das Publikum wurde Zeuge eines Wirbelwinds aus Klatschen, Wischen, Klopfen und Schlagen und ganz nebenbei auch von der Präzision, Konzentration und Professionalität der vier Musiker Simon Bernstein, Veith Kloeters, Rafael Sars und Johannes Wippermann. Sie nahmen sich den prominentesten Instrumenten des Abends an, Vibra-, Marimba- und Metallophon.

Fast bei jedem Stück wurde mindestens eines der chromatischen Schlaginstrumente gespielt, so kam das Publikum neben aufwändigen Rhythmikpassagen auch in den Genuss außergewöhnlicher Harmonien und Melodien. So zum Beispiel bei einem Stück des Komponisten John Psathas, der schon im Vorjahr mit einem Stück vertreten war. Diesmal wurde die fünfte Stimme vom Band gespielt, doch der körperlose Musiker zierte sich zunächst ein bisschen. „Ist wohl nass geworden“, kommentierte Veith Kloeters trocken. Nach kurzer Bastelei ging es dann weiter. Die Stimmen warten durch die verschiedenen Instrumente, die restlichen Musiker erschufen mit Wirbeln und breiten Akkorden regelrechte Klangwände.

Surreale Gänge und Räume

Wände waren ohnehin ein elementarer Bestandteil des Konzertabends, an der Leinwand hinter den Künstlern zeigte nämlich Teresa Grünhage ihre Projektionen. Surreale Gänge und Räume, zusammengebaut aus Fotos aus der Gegend platzierten die Musiker und ihre Stücke in ganz verschiedene Umgebungen. „Das war unser Wunsch“, erklärte das Ensemble, „wir wollten die Musik in den idealen Räumen spielen, die nicht immer der Konzertsaal sind.“

Die zweite Hälfte des Konzert wurde etwas brachialer, aber zunächst geradezu meditativ, mit Arvo Pärts „Pari intervallo“. Das Stück des estnischen Komponisten kam ohne festgelegte Instrumentierung aus, und so machten es die vier Schlagwerker unter Zuhilfenahme einiger elektronischer Effekte zu ihrem ganz eigenen, sphärischen Stück. In Keiko Abes dreisätzigem „The Wave“ fuhren die Musiker alles auf, was das breite Schlagzeuger-Arsenal zu bieten hat, vom Gong über Pauken bis zu Röhrenglocken.

AbstraktenVibraphonmelodien

Das große Finale führte mit Bassist Matthias Akeo Nowak und Drummer Max Kotzmann dann sogar noch zwei Gäste auf die Bühne, gemeinsam spielte das Sextett das Titelstück „Go Between“ von Ruud Wiener. Mit poppig-konsonanten Harmonieblöcken, aber auch mit abstrakten Vibraphonmelodien baute sich das Werk auf, bevor es nach einem hervorragenden Basssolo in einem Wirbelsturm aus Schlagwerk explodierte. Riesiger Applaus, in dem sicher auch schon die Hoffnung auf eine dritte Auflage mitschwang.