Duisburg-Duissern. . Die Rewe-Filiale der Familie Feldkamp in Duisburg-Duissern wird im nächsten halben Jahr umgebaut. Was mit den Mitarbeitern passiert.

Das Brot-Regal ist schon ein bisschen geplündert. Und auch bei den Getränken ist nicht mehr jede Sorte vorrätig. Am kommenden Samstag ist vorerst der letzte Einkaufstag bei Rewe Feldkamp in Duissern. Der Markt wird für ein halbes Jahr geschlossen und komplett umgebaut. Die Planungen dafür laufen schon länger. Investiert wird eine Summe in Millionenhöhe. Dabei geht es nicht nur um ein schöneres Einkaufserlebnis für die Kunden – auch die in die Jahre gekommene und inzwischen anfällige Kühltechnik muss auf den neuesten Stand gebracht werden.

Nur die Mauern bleiben stehen

Melanie und Rolf Feldkamp betreiben mittlerweile drei Filialen. Melanie Feldkamp hat selbst lange als Verkäuferin gearbeitet.
Melanie und Rolf Feldkamp betreiben mittlerweile drei Filialen. Melanie Feldkamp hat selbst lange als Verkäuferin gearbeitet. © Tanja Pickartz

„Es gab verschiedene Szenarien, auch, den Laden teilweise geöffnet zu lassen“, erklärt Einzelhändler Rolf Feldkamp, der mit seiner Frau Melanie diese und noch zwei weitere Rewe-Filialen betreibt. Am Ende habe man sich für die Nerven schonende Variante entschieden und will im November wieder eröffnen. Vom Markt bleiben nur die Außenmauern stehen. Momentan misst die Verkaufsfläche im Supermarkt 870 Quadratmeter und der Getränkemarkt weitere 620 Quadratmeter. Dieser wird künftig auf 400 Quadratmeter verkleinert. Die Lebensmittel sollen auf 1200 Quadratmeter präsentiert werden. Die Zahl der Artikel, rund 30.000, bleibt annähernd gleich.

Die gewonnene Fläche wird für ein neues Café, das von einem Bäcker betrieben wird, genutzt. Außerdem zieht ein Lotto-und Postshop ein. Die Gänge im Markt werden breiter, so dass Personen mit Rollatoren und Kinderwagen leichter hindurch passen. Verschönert wird die Filiale dann mit thematischer Dekoration. In Bergheim sind zum Beispiel Exponate aus dem Bergbaumuseum als ständige Leihgaben zu sehen. „Für Duissern lassen wir uns auch etwas einfallen“, verspricht Rolf Feldkamp.

Tomaten vom französischen Großmarkt

Der Schwerpunkt soll auf frischen Produkten liegen. „Die Verbraucher legen wieder mehr Wert auf gute Zutaten“, weiß Melanie Feldkamp, die viele Jahre in einem Rewe-Supermarkt gearbeitet hat, bevor sie sich mit ihrem Mann selbstständig machte. Schon jetzt würden hochwertige Waren wie Tomaten vom französischen Großmarkt Rungis verkauft. Diese werden künftig an einer Theke mit Bedienung präsentiert. „Wir haben viele ältere Kunden, die sich ohnehin bei der Auswahl und beim Einpacken helfen lassen“, erklärt Melanie Feldkamp. Neu angeboten wird frischer Fisch und eine Grilltheke mit wechselnden Angeboten.

So soll es nach dem Umbau aussehen. Die Wiedereröffnung ist für November geplant. Dann wird es auch ein Café mit Sitzgelegenheiten geben,
So soll es nach dem Umbau aussehen. Die Wiedereröffnung ist für November geplant. Dann wird es auch ein Café mit Sitzgelegenheiten geben, © Tanja Pickartz

35 Mitarbeiter sind in dem Markt Blumenthalstraße beschäftigt. Sie werden während des Umbaus in den beiden anderen Filialen am Lutherplatz und in Bergheim eingesetzt. „Wir wollen die Filiale am Lutherplatz nicht schließen. Im Gegenteil: Auch dort haben wir in Technik investiert“, betont Feldkamp. Vor einem Jahr hatte das Paar den kleineren Markt übernommen. Viele Kunden besuchen beide Filialen, an der Blumenthalstraße ist das Sortiment aber deutlich größer.

Auf Molkereiprodukte gibt es am letzten Verkaufstag einen Rabatt. Die anderen Waren werden in Bergheim verkauft. „Wir haben dort momentan nicht nachgeordert und werden die Sachen nach einer Inventur direkt drüben verräumen“, sagt Melanie Feldkamp. Sie und ihr Mann hoffen, dass die Kunden nach dem Umbau wieder den Weg zur Blumenthalstraße finden. Für die Älteren bleibt der Lieferservice in den nächsten Monaten erhalten.

>>DISKUSSION ÜBER NAHVERSORGUNG

Rewe ist der einzige Vollsortimenter in Duissern. In den vergangenen Jahren hat die Politik darüber diskutiert, ob ein weiterer Supermarkt sich im Bereich Schnabelhuck ansiedeln darf. „Duissern ist nicht unterversorgt“, sagt Feldkamp und hofft, dass die Investition von den Kunden anerkannt wird.