Duisburg. . Gleich sechs Hochzeitsfeiern haben am Samstag in Duisburg die Polizei auf den Plan gerufen. In einem Fall blockierten 100 Feiernde eine Kreuzung.

Schon wieder haben ausufernde Hochzeitsfeiern am Wochenende die Polizei auf den Plan gerufen: Wie die Polizei Duisburg am Sonntag mitteilte, mussten die Beamten am Samstag innerhalb von drei Stunden – von 13.25 bis 16.30 Uhr – gleich sechsmal ausrücken, weil Hochzeitsgesellschaften in mehreren Stadtteilen über die Stränge schlugen.

„Bürger meldeten Autokorsos und beschwerten sich hauptsächlich über blockierte Fahrbahnen und Plätze“, heißt es im Polizeibericht. Teilweise seien aber auch Schüsse in die Luft gemeldet worden.

Kreuzung blockiert und bengalische Fackeln gezündet

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Der wohl größte Einsatz des Tages spielte sich im Stadtteil Hochfeld ab: Dort hätten etwa 100 Feiernde eine Kreuzung komplett blockiert, dabei „türkische Fahnen geschwenkt, bengalische Fackeln gezündet und Schüsse in die Luft abgefeuert“, so die Polizei.

Die Beamten sprachen Platzverweise aus, ahndeten Verstöße gegen das Straßenverkehrs- und Waffenrecht und schrieben Anzeigen. Zudem seien mehrere Schreckschusswaffen sichergestellt worden.

Hochzeitskorso verursacht Unfall in Herten

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Ausufernde Hochzeitsfeiern haben zuletzt wiederholt für Schlagzeilen in NRW gesorgt – und treiben inzwischen auch die Politik um. In Herten verursachte am Samstag ein Hochzeitskorso einen Unfall, bei dem ein 18-jähriger Bochumer vom Rad stürzte und verletzt wurde.

Am Wochenende eine Woche zuvor zählte die Polizei in NRW 32 Einsätze im Zusammenhang mit Hochzeitsfeiern. Der Fall eines spektakulären Hochzeitsfotos mitten auf der A3 bei Ratingen, bei dem mehrere Autos den fließenden Verkehr ausbremsten, hatte sogar den Innenausschuss des Landtags beschäftigt.

„Die Polizei versteht da keinen Spaß“, warnt der Minister

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„Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht gegen Exzesse vor und versteht da keinen Spaß“, warnte NRW-Innenminister Reul. Er hatte noch am Mittwoch angekündigt, hart gegen die Eskalationen vorzugehen. „Autobahnen und Innenstädte sind keine privaten Festsäle. Jeder hat sich an die geltenden Regeln zu halten, sonst setzt die Polizei der Feier sehr schnell ein ernüchterndes Ende“, sagte Reul. (red)