Duisburg. . Ein Teil der orientalischen Feier-Kultur beschäftigt zunehmend die Polizei. Eine Gefährdung des Straßenverkehrs hat nichts mit Brauchtum zu tun.
Ein Teil der orientalischen Feier-Kultur beschäftigt zunehmend die Polizei. Die hupenden und blinkenden Autokonvois, wenn sich die Hochzeitsgesellschaften auf den Weg zum Festsaal machen, nehmen immer rücksichtlosere und gefährlichere Züge an. Erst am Wochenende musste die Polizei zweimal ausrücken. Bei der Feier einer türkischen Hochzeitsgesellschaft waren Schüsse gefallen. Angesprochen auf den Fund, wollte keiner der Hochzeitsgäste etwas gesehen oder gehört haben. Außerdem: Das Abfeuern von Schüssen sei doch Brauchtum! Ach ja?
Auf Kultur und traditionell übliches Verhalten zog sich auch eine syrische Hochzeitsgesellschaft am Samstagabend zurück. Sie hatte den Verkehr auf der Friedenstraße in Hochfeld massiv gestört. Mehrere Fahrer – darunter einige ohne Führerschein – bremsten den Verkehr hupend aus, während sich Mitfahrer aus den geöffneten Seitenfenstern und Schiebedächern lehnten. Und nicht nur das: Ein Auto war gar unversichert und nicht zugelassen. Einsicht? Fehlanzeige.
Fremde Länder, fremde Sitten und Bräuche. Feste werden von Land zu Land unterschiedlich gefeiert. Das ist so. Aber: In jedem Land gibt es Gesetze. Und an die haben sich alle zu halten – egal ob sie in einem Land geboren, zugewandert oder nur zu Besuch sind. Was sich mittlerweile Feiergruppen, deren Wurzeln in orientalischen Ländern liegen, im hiesigen Straßenverkehr erlauben, ist an Respektlosigkeit gegenüber dem deutschen Rechtssystem kaum noch zu überbieten. Hier geht es nicht mehr darum, dass Hochzeitsgäste ausgelassen feiern und das Brautpaar in einem Autokorso hupend von der Trauung zum Partyzelt begleitet wird. Das muss man nicht gut finden, aber an derartige Freudenexzesse haben wir uns seit dem WM-Sommermärchen 2006 gewöhnt. Nur: Wenn Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, hört jeglicher Spaß auf. Schüsse in die Luft, Fahren ohne Führerschein, nicht zugelassene und versicherte Autos – das ist Brauchtum? Nein. Das ist asozial und ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich für die Integration genau dieser Bevölkerungsgruppen einsetzen.