Duisburg. . Pflegeschüler haben mehrere Wochen lang eine Station im Duisburger Bethesda-Krankenhaus geleitet. Warum es an manchen Tagen auch stressig ist.

Wenn Pflegeschüler eine Station leiten, hat das im Hochfelder Bethesda-Krankenhaus wenig mit Personalengpässen zu tun. Vielmehr ist das Projekt „Schüler leiten eine Station“ Teil der Ausbildung.

Eine Woche lang Theorie

Drei Wochen lang waren die Schüler selbst für einen reibungslosen Betrieb der Station verantwortlich, zuvor gab es eine Woche lang Theorie. „Das war schon eine Herausforderung“, sagt Jonas Beckmann, einer der 13 Oberschüler. „Wir mussten vor allem organisatorische und administrative Aufgaben bewältigen, das heißt Dokumente verwalten, Untersuchungen anmelden, mit den Ärzten kommunizieren und Vitalzeichen der Patienten prüfen.“

Unterstützt wurden sie dabei von bereits fertig ausgebildeten Kollegen. „Die standen uns aber nur beratend zur Seite. Jeder hatte dabei seine eigene Rolle, der eine hat mehr kommuniziert, der andere war mit den Dokumenten betraut“, sagt Beckmann.

Schüler waren für 26 Patienten zuständig

Zum zehnten Mal fand das Projekt bereits statt. „Es ist immer die Frage, wie viel Personal wir haben, um das auszugleichen. Da ist schon eine Umstellung im gesamten Krankenhaus nötig, um die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen“, sagt Caroline Cyrus, zentrale Praxisanleitung. Insgesamt waren die Schüler für 26 Patienten zuständig, einen Großteil der internistischen Station.

Nervös seien alle vor dem Beginn gewesen. „Einige hatten sogar ein bisschen Angst, ich aber nicht“, sagt Jacqueline Briczin (23) rückblickend. „An manchen Tagen gab es schon viel Arbeit, da sind wir sehr ins Strudeln geraten. Insbesondere bei Patienten, die von der Intensivstation oder als Notfälle kommen, kann das schwierig sein, da muss man gucken, dass man die anderen Patienten nicht vernachlässigt“, sagt Beckmann. Der erste Tag sei noch sehr chaotisch gewesen, sagt Kristof Benninghoff, einer der anleitenden Kollegen. „Mit der Zeit kamen aber immer weniger Fragen.“

Im August stehen die Abschlussprüfungen an

Vorgesehen ist die Leitung einer Station während der Ausbildung zur Pflegefachkraft nicht – ein Aushängeschild des Bethesda-Krankenhauses. „Man hat schon mal einen ersten Eindruck bekommen, wie die Arbeit später sein könnte. Das war super wichtig für mich. Wenn ich später mal eine Station leiten muss und hätte das nicht gelernt, wäre ich sicher aufgeschmissen“, resümiert Beckmann. „Aber es hat auch Spaß gemacht“, fügt der 27-jährige hinzu. Im August stehen für die Schüler die Abschlussprüfungen an.

Den Entschluss, im medizinisch-pflegerischen Bereich tätig zu sein, bereut keiner der Schüler. „Es gab keinen Tag, an dem ich nicht zur Arbeit gehen wollte“, sagt Beckmann, der in seinem alten Beruf unzufrieden gewesen war. „Wir haben eine freundschaftliche Abschlussklasse mit den besten Kollegen der Welt“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

>>AUSZUBILDENDE GESUCHT

Das Bethesda-Krankenhaussucht Auszubildende als Gesundheits- und Krankenpfleger. Der nächste Termin ist der 1. August. Die Ausbildung dauert drei Jahre.

Voraussetzungensind die Fachoberschulreife, eine gleichwertige abgeschlossene zehnjährige Schulbildung, einen Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Ausbildung, eine andere zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung. Weitere Infos auf www.bethesda-krankenhaus-duisburg.de/karriere