Duisburg. . Die Alzheimer-Gesellschaft Duisburg lädt am Mittwoch ein ins Fraunhofer inHaus-Zentrum. Das Thema „Autofahren mit Demenz“ gewinnt an Bedeutung.
Autofahren und Demenz – bei ihrer Fachtagung am Mittwoch, 27. März im Fraunhofer inHaus-Zentrum nähert sich die Alzheimer Gesellschaft Duisburg einem schwierigen Thema. „Es wird immer akuter, weil mit wachsender Zahl älterer Menschen auch die Anzahl der Erkrankungen steigt“, sagt Vorstand Dr. Horst Wimmershoff. Zur Fachtagung mit Vorträgen und Diskussionen lädt die Alzheimer Gesellschaft alle Duisburger ein.
Der Führerschein ist für viele Senioren Voraussetzung für Autonomie und Mobilität. Das gilt im ländlichen Raum, wo öffentlicher Personennahverkehr nicht jederzeit verfügbar ist, noch in stärkerem Maße als in Großstädten.
Die Beratung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ist die Expertise von Antje Holst vom Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein. Die Erziehungswissenschaftlerin und Krankenschwester referiert ab 10.45 Uhr, zuvor eröffnet Bettina Vootz, Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft, die Tagung.
Regelungen fehlen bei leichter Form der Demenz
Um Autofahren und Demenz aus ärztlicher Sicht spricht Dr. Thomas Günnewig, Neurologe, Psychiater und Verkehrsmediziner. „Auch für Ärzte ist das ein schwieriges Thema“, sagt Horst Wimmershoff, „denn es gibt in Deutschland bei der leichten Form der Demenz keine eindeutige Regelung.“
Eindeutig sei der Fall nur bei mittlerer bis schwerer Form der Demenzerkrankung: „Wenn die Alltagstauglichkeit schon eingeschränkt ist, besteht Fahruntüchtigkeit.
Im Spannungsfeld zwischen dem Anspruch, durch Mobilität Autonomie und soziale Teilhabe möglichst lang zu erhalten, aber dadurch nicht die Sicherheit im Verkehr zu gefährden, ergeben sich viele Fragen wie diese: In welchem Verhältnis stehen im Verlauf einer Demenzerkrankung Fahrverhalten und Tauglichkeit zueinander? Wie kann Aufklärung aussehen und was ist mit der ärztlichen Schweigepflicht?
Keine Überprüfung der Fahrtauglichkeit im Alter
Eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab einem bestimmten Alter gibt es in Deutschland im Gegensatz zu den meisten EU-Ländern nicht. „Als Alzheimer Gesellschaft haben wir dazu keine einhellige Meinung“, sagt Wimmershoff, „aber es sollte schon eine einheitliche Regelung geben.“ Er verweist auf Untersuchungen, die eine steigende Unfallhäufigkeit bei Autofahrern über 75 Jahre und einer Fahrleistung von weniger als 3000 Kilometern feststellen.
Zu rechtlichen Fragen, die sich an die Teilnahme von Demenzkranken am Verkehr knüpfen, referiert ab 14 Uhr der Anwalt Jochen Petz, ein Fachmann für Arzt- und Medizinrecht. Die hausärztliche Perspektive schildert ab 14.45 Uhr Dr. Michael Pentzek vom Institut für Allgemeinmedizin der Uni Düsseldorf.
>>> Eintritt: Voranmeldung oder an der Tageskasse
Die Fachtagung der Alzheimer Gesellschaft beginnt am Mittwoch, 27. März, um 10 Uhr im Fraunhofer inHaus-Zentrum am Forsthausweg 1, 47057 Duisburg (Neudorf). Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, Kaffee und ein Mittagsimbiss werden gereicht.
Info per Internet: www.alzheimergesellschaft-duisburg.de Voranmeldung unter 0203/3095-104; Mail: info@alzheimer-duisburg.de. Es gibt eine Tageskasse.