Duisburg. Jeden Tag versuchen immer noch viele zu schwere Lkw über die marode 40-Rheinbrücke in Duisburg zu fahren. Die Kontrollwaage stoppt sie zum Glück.

50 bis 60 Lkw werden täglich immer noch an der A 40-Waage vor der Rheinbrücke Neuenkamp herausgeleitet, weil sie zu schwer sind. Seit November 2018 mit Inbetriebnahme der Messstation waren das insgesamt gut 5411 Lkw, rund 0,1 Prozent der rund fünf Millionen Fahrzeuge in dem Zeitraum.

An dem Montag zum Besuch des NRW-Verkehrsministers Hendrik Wüst steht zum Beispiel ein Sattelschlepper mit einem riesigen Baumstamm auf dem Parkplatz. Wie er unter die 40-Tonnen-Grenze kommen will? Den Stamm zersägen? Einfacher geht das bei dem Lkw, der Apfelsinen geladen hat. Palettenweise wird der Lkw neu beladen, so dass die maximale Achslast von 11,5 Tonnen nicht überschritten wird. Auch der Lkw, der mit Abraummaterial auf der Waage steht, muss seine Ladung neu ruckeln, um weiterfahren zu dürfen.

Vor-Ort-Termin mit Verkehrsminister Wüst

Bei diesem Lkw müssen die Orangen neu verladen werden.
Bei diesem Lkw müssen die Orangen neu verladen werden. © Martin Möller

„Die Kontrollen sind leider notwendig, weil täglich 50 bis 60 rechtswidrig überladene Lkw versuchen, über die Brücke zu fahren. Das müssen wir verhindern. Wir werden uns unsere Straßen und Brücken nicht von überladenen Lkw kaputtfahren lassen“, erklärt Wüst bei seinem Vor-Ort-Termin. Den jeder zu schwere Lkw tut dem maroden Brückenbauwerk „richtig weh“, sagen die Fachleute.

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Nicht recht erklären können sich Joachim van Bebber, Leiter der Autobahnniederlassung Krefeld, und seine Chefin Elfriede Sauerwein-Braksiek, die Direktorin von Straßen.NRW, dass die Zahl der schwarzen Schafe zwar sinkt, aber langsamer als gedacht und an der A 1-Sperrwaage in Leverkusen. Wenn Ende April auch die Waage in Gegenrichtung vor der Rheinbrücke scharf geschaltet wird, sollte die Gewichtsbegrenzung vielleicht endlich in die Köpfe der Transportunternehmen, hofft die Direktorin. Bis zu neuen Brücke: Auch wenn die Neubauplanung für die Brücke schneller lief als erwartet und der Minister auf einen Baubeginn schon im nächsten Jahr hofft wird das erste Teilbauwerk erst 2023 fertig sein.