Duisburg. Ein elektronischer Assistent überwacht durch Ultraschallsensoren, eine Kamera die komplette rechte Fahrzeugseite und lösen den toten Winkel auf
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg rüsten ihre Fahrzeuge mit Abbiege-Assistenten aus. Ein Monitor im Führerhaus liefert Bilder aus dem rechten Winkel, zusätzlich sollen akustische Signale Fahrer und Fußgänger warnen, wenn Gefahr besteht.
Bis zum Ende des Jahres will man 85 von 155 Müllwagen mit der Technik ausstatten, beziehungsweise neu erwerben. Kostenpunkt pro aufgerüstetes Fahrzeug: 800 Euro.
Visuelle und akustische Signale
„Gerade beim Rechtsabbiegen sind die Fahrer besonders gefordert“, findet Ingo Wiele, Geschäftsbereichsleiter Abfallwirtschaft bei den Wirtschaftsbetrieben. Bisher habe es in Duisburg noch keine schwerwiegenden oder gar tödlichen Unfälle beim Abbiegen mit Fußgängern oder Radlern gegeben. „Der Abbiege-Assistent soll unseren Fahrern helfen und für eine bessere Sicherheit bei der Arbeit sorgen“, sagt Wiele.
In den kommenden Monaten soll der Fuhrpark mit der technischen Neuerung ausgestattet werden, ferner werden nur noch Neufahrzeuge mit dem System beschafft, so dass bald alle Fahrzeuge über die Technik verfügen.
Das System verfügt über eine visuelle und eine akustische Meldung. Am Müllwagen wird der vordere rechte Bereich durch Ultraschallsensoren überwacht, und durch eine im seitlichen Außenbereich angebrachte Kamera überblickt der Fahrer die gesamte rechte Fahrzeuglänge. „Das Assistenzsystem wird eingeschaltet, wenn der Fahrer den Blinker zum Rechtsabbiegen setzt oder das Lenkrad ab zehn Grad nach rechts einschlägt“, erklärt Wiele.
Sollte sich ein Fußgänger oder Radfahrer auf der rechten Seite des Fahrzeugs befinden, geht automatisch das Display an, zusätzlich wird der Fahrer durch akustische Töne gewarnt. „Doch auch die Fußgänger und Radfahrer werden gewarnt“, sagt Wiele. „Beim Abbiegen ertönt ein Signal, das für sie gut zu hören ist“, erklärt er.
Stärkeres Sicherheitsgefühl
Sven Scholtheis ist seit 25 Jahren als Kraftfahrer im Einsatz für die Wirtschaftsbetriebe. In den vergangenen vier Wochen ist er erstmalig einen Wagen gefahren, der über den Abbiege-Assistenten verfügt. „Es ist eine enorme Erleichterung“, lautet sein Fazit.
„Wir rangieren oft auf engen Straßen, manchmal huscht ein Fußgänger vorbei – und verschwindet kurz im toten Winkel“, weiß er. „Jetzt ist die Gefahr, dass dann etwas passiert, deutlich geringer. Es geht sofort die Kamera an und ich kann wirklich alles überblicken.“
Nicht nur Passanten, sondern auch seine Kollegen können sich jetzt sicherer fühlen, findet Scholtheis. „Sie bewegen sich ja ständig bei der Arbeit um den Wagen herum, so dass auch für sie sonst permanente Gefahr bestanden hat. Jetzt habe ich ein ganz anderes Sicherheitsgefühl, wenn wir unterwegs sind – und sie auch“, sagt er.