Duisburg. . Sturmböen haben auf einem Firmengelände in Duisburg-Hochfeld einen 260-Tonnen-Verladekran umgestürzt. Der Kranausleger liegt noch im Rhein.

Sturmtief „Dragi“ hat am Samstag auch in Duisburg schweren Schaden angerichtet: Die Orkanböen rissen auf dem Werksgelände der Firma Masslog GmbH am Rande der Wörthstraße in Hochfeld einen Verladekran mit, so dass dessen Ausleger in den Rhein stürzte. Laut Wasserschutzpolizei hatte sich zum Zeitpunkt des Unglücks keine Person in der Krankanzel aufgehalten. Beim Aufprall aufs Wasser sei auch kein vorbeifahrendes Schiff getroffen worden. Beim folgenden Einsatz der Feuerwehrtaucher erlitt einer der Männer leichte Verletzungen, so die Feuerwehr.

Keine komplette Rhein-Sperrung

Der Alarm war am Samstagmittag gegen 17.20 Uhr bei Polizei und Feuerwehr eingegangen. Ein Augenzeuge hatte den Kranumsturz auf dem Gelände der Firma Masslog GmbH beobachtet. Nach den bisherigen Ermittlungen haben die heftigen Böen einen 260-Tonnen-Verladekran, der auf einer Führungsschiene bewegt wird, bis zu 100 Meter weit mitgerissen, ehe er gegen einen Prellbock gekracht und dann in Höhe von Rheinkilometer 776,15 auf rechtsrheinischer Seite umgestürzt sei. Teile des Krans lagen noch am Ufer, der Ausleger hingegen im Wasser.

Sofort rückten Kräfte der Feuerwehr und der Wasserschutzpolizei aus. „Der Schiffsverkehr auf dem Rhein war trotz des Unfalls nicht komplett gesperrt“, erklärte Detlef Kowallek von der Leitstelle der Wasserschutzpolizei.

Ein aus vier Mann bestehendes Taucherteam der Duisburger Feuerwehr begab sich nach der Ankunft an der Unglücksstelle auf die Suche nach einem möglichen Insassen in der Krankanzel. „Dabei hat einer unserer Taucher leichte Schnittverletzungen an einer Hand erlitten“, sagte Christoph Jörgen, Lagedienstleiter bei der Feuerwehr am Sonntagmorgen. Es konnte aber schnell Entwarnung gegeben werden: Zum Zeitpunkt des Unfalls war der Kran nicht in Benutzung und somit auch kein Mitarbeiter in der Kanzel.

Sperrfloß wurde ausgelegt

Ein Verkehrssicherungsschiff des Wasser- und Schifffahrtsamtes hat am Sonntagmorgen dann ein so genanntes Sperrfloß ausgelegt. Dieses warnt alle vorbeifahrenden Binnenschiffer vor der Unfallstelle in Ufernähe. Wie und wann der Kran aus dem Wasser geborgen werden kann, soll am Montag geklärt werden. Wegen dieses schweren Betriebsunfalls hatte bereits am Samstag die Kriminalpolizei Ermittlungen aufgenommen. Zudem wurde ein Sachverständigenbüro beauftragt, die genauen Hintergründe des Unglücks zu ermitteln.