Duisburg. . Die „gute Stube“ wurde 1960 als Veranstaltungsort für alle Gelegenheiten in Hochheide eröffnet. Jecken und Sportler feiern hier gern.

Der Karneval ist immer ein Höhepunkt im Jahreskalender der Glückauf-Halle in Homberg. Gerade erst hat die Karnevalsfamilie wieder gefeiert. Unter dem Motto „Der Berg groovt“ haben 1000 Jecken Party gemacht in Hombergs „guter Stube“. Am kommenden Sonntag stehen „Musical Highlights“ auf dem Programm, am Sonntag darauf der 43. Kinderkram- und Krempelmarkt, und am letzten Märztag breitet die Esoterik-Messe Dragonfly ihr Angebot aus.

Veranstaltungsmeister Bastian Halfmann hat also keine Langeweile. Er ist seit 2017 bei Duisburg Kontor Hallenmanagement hauptsächlich für die Glückauf-Halle zuständig. Sein Vorgänger Klaus Kaufmann, der von 1991 bis 2014 Hallenhausmeister war und immer noch hier wohnt, hilft gelegentlich aus. Schließlich kennt er praktisch jeden Stein in der 1960 eröffneten Glückauf-Halle, die die damals selbstständige Stadt Homberg für 1,8 Millionen D-Mark in ihrem aufstrebenden Stadtteil Hochheide erbauen ließ. Nur einen Steinwurf von der Rheinpreußen-Siedlung entfernt, die Zeche war das wichtigste Unternehmen im Ort. Heute beherrschen die „Weißen Riesen“ den Luftraum.

Lehrschwimmbecken wurde aufgegeben

Die Mehrzweckhalle war technisch bestens ausgerüstet mit einem fahrbaren Bühnenpodium und speziellem Boden, der auch Sportveranstaltungen möglich machte. Sogar ein Lehrschwimmbecken gab es, in dem ungezählte Homberger Schwimmen gelernt haben. Seit 2015 geschlossen, wurde es 2017 endgültig aufgegeben. Und auch der Schulsport ist ausgezogen.

© Ulla Michels

Zuschauerraum und Emporen bieten Platz für 2500 Besucher (unbestuhlt), 1200 in Reihen und knapp 900 an Tischen. Gut 500 Besucher finden auf der Tribüne Platz, die eigens aufgebaut wird, wenn Theater auf dem Programm steht. Vor allem prominente Schauspieler locken das Publikum. Jüngst ist die Brüstung der Empore durch Plexiglas ersetzt worden, was den Blick aufs Spielfeld verbessert. Bereits 2011 war die Halle für insgesamt gut 700.000 Euro renoviert worden, größter Einzelposten mit 300.000 Euro die Bühnentechnik, außerdem wurden Boden und Brandschutz verbessert. „Die Halle ist gut in Schuss“, sagt der 37-jährige Bastian Halfmann.

Nutzung als Mehrzweckhalle

Nach ihrer eineinhalbjährigen Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft steht die Halle seit Anfang 2017 wieder für die vielen Veranstaltungen zur Verfügung, die sie als Mehrzweckhalle im wahrsten Sinne des Wortes möglich macht: Für Kunstradfahrer und Basketballer, für Geflügel-, Katzen- und sogar Meerschweinchenausstellungen, für Kindertrödel und Modelleisenbahnbörse, für Abi- und Schifferball, für Parteitage und Schlagerpartys.

Erotik und Esoterik

Eine Erotikmesse hat sich nicht etabliert, neue Veranstalter probieren aus, wie ihr Angebot ankommt. So baute einer 2018 seine Hüpfburgen hier auf. Für die Profis muss Halfmann „nur die Tür aufmachen“, bei den Amateuren sorgt er dafür, dass alles sicher abläuft. Wochentags wird in der Halle fast täglich Sport gemacht, an Wochenenden laufen auch Turniere – und natürlich die Meisterschaftsspiele der Handballer vom VfB Homberg.

„Aber Karneval ist der Hit“, sagt Halfmann. Jetzt müssen sich KG Narrenzunft und Karnevalsfamilie Homberg aber erstmal erholen.

>>> 200 Parkplätze liegen direkt vor der Halle

Da die Glückauf-Halle an der Dr.-Kolb-Straße 3, 47198 Duisburg, linksrheinisch liegt, zieht sie sowohl Besucher aus dem Ruhrgebiet als auch vom Niederrhein an. Rund 200 Parkplätze gibt es direkt vor dem Gebäude.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt man vom Hauptbahnhof mit den Buslinien 929 und 926 bis zur Haltestelle „Hochheider Markt“, möglich ist auch, mit der 901 zu fahren und dann am Friedrichsplatz in den Bus 911 umzusteigen. Die Fahrten dauern etwa eine halbe Stunde.