Duisburg. . Beim 7. Philharmonischen Konzert in der Mercatorhalle stand Trauermusik auf dem Programm. Hauptwerk des Abends war das Mozart-Requiem.

Als Tenor ist Christoph Prégardien eine anerkannte Größe und war in Duisburg schon an vielen Abenden zu erleben. Seit 2012 tritt der aus Limburg an der Lahn stammende Sänger auch als Dirigent in Erscheinung. Im 7. Philharmonischen Konzert der Saison konzentrierte er sich ganz auf Beethoven und Mozart, dessen Requiem im Zentrum des Abends stand.

Das Programm ist Konzertes ist sehr gut konzipiert. Im ersten Teil erklingen Trauermusiken beider Komponisten, die mit jeweils einer groß angelegten Konzertarie kombiniert werden. So folgt auf Wolfgang Amadeus Mozarts Maurerische Trauermusik die Tenor-Arie „Misero! O sogno, o son desto?“. Hier zeigt sich schon, dass Christoph Prégardien ein Dirigent ist, der nur über ein begrenztes gestisches Repertoire verfügt, trotzdem aber eine klare Vorstellung vom Klang hat, denn die Streicher spielen drahtig, manchmal sogar schneidend.

Als Interpreten hat sich Prégadien gleich eine ganze Reihe alter Bekannter und Schützlinge mitgebracht: Tenor Sebastian Kohlhepp ist ebenfalls Limburger und begeistert ab dem ersten Ton. Er besitzt eine kräftige lyrische Stimme, die über eine schöne Färbung und eigene Charakteristik verfügt und bei sorgfältiger Pflege eine große Karriere machen dürfte. In der Mozart-Arie bietet er eine sehr durchdachte Interpretation von Text und Musik.

Die Beethoven-Arie „Ah, perfido!“ singt Prégardiens Nichte Julia Kleiter, die den Text punktgenau artikuliert. Ihr klarer und jugendfrischer Sopran könnte hier und da noch stärkere dramatische Akzente setzen. Schöne Soli steuern die Holzbläser der Philharmoniker bei.

Höhepunkt des Abends ist dann das Mozart-Requiem, das zwar oft und gerne von Kirchenchören gesungen wird, in den Philharmonischen Konzerten jedoch seit 1987 nicht mehr zu hören war. Die Solistenriege wird um die wohlklingende Altistin Elvira Bill, die bei Prégardien in Köln studiert hat, und den Bassisten Hennig von Schulman bereichert. Er verfügt über einen voluminösen und warmen Bass und ist der einzige Sänger des Konzerts, der mit Prégardien nicht besonders verbunden ist.

70 junge Stimmen

Großartig ist die aus 70 jungen Stimmen bestehende Audi Jugendchorakademie, die der vokale Rückhalt des Mozart-Requiems ist. Martin Steidler hat den Chor perfekt vorbereitet, was auch nötig ist, da der Dirigent Prégardien keine Einsätze gibt. Selbst kollektive Koloraturen in Mozarts Fugen werden im transparenten Gesamtklang souverän gemeistert. Zudem klingen die Stimmen frisch und nie angestrengt.

Der Chor und die Duisburger Philharmoniker singen und musizieren dabei dramatischer als das Requiem von Prégardien dirigiert wird. Dessen Schlagtechnik geht zwar nie ins Leere, wirkt aber in ihrem Ausdruck und Tempogestaltung recht monoton. Eine dirigentische Offenbarung ist Tenor Christoph Prégardien nicht, aber dank der starken Solistenriege und dem bestens vorbereiten Chor ist das Konzert, für das es viel Beifall gibt, ein Erfolg.