Duisburg. Die Duisburger präsentieren Lebensmittel für den Leserwettbewerb, die weit vor Einführung des Mindesthaltbarkeitsdatums zu datieren sind.

Tja, da stehen wir nun: Eigentlich wollten wir ja das am längsten abgelaufene Lebensmittel in Duisburg suchen. Eine Mail mit Beweisfoto haben wir stets gefordert. Und jetzt melden sich Leser mit Lebensmitteln, die weit vor der offiziellen Einführung des Mindesthaltbarkeitsdatums in Deutschland am 22. Dezember 1981 zu datieren sind. Da ist ein Beweis natürlich unmöglich.

Der Leserwettbewerb wird also ab sofort zur Vertrauenssache und schon deshalb nicht einfach so beendet, weil die einzelnen Geschichten zu schön sind.

Peter Kröll zum Beispiel hat noch eine 400-Gramm-Konservendose mit Brot aufbewahrt. Die habe er vor über 60 Jahren von seinem Bruder bekommen. „Ich hab ihn regelmäßig in Bremen besucht. Er war dort im Großhandel tätig und hat Essen für die Bundeswehr ausgeliefert“, erzählt der 82-Jährige. „Ich kann nicht genau sagen, was das für ein Brot ist. Es ist dunkler als Graubrot, aber auch kein Vollkornbrot, Was ich weiß: Das Brot ist unheimlich sättigend. Eine Dose reichte damals für die halbe Kompanie. Wer zwei Scheiben davon gegessen hat, war ein Vielfraß...“

49 Euro für eine Dose bei Ebay

Helmut Leemhuis hat ebenfalls so eine 400-Gramm-Dose mit Brot aus alten Lagerbeständen der Bundeswehr ergattert. „Die stammt aus den 60er Jahren“, sagt Leemhuis. Bei Ebay, berichtet er, werden solchen Dosen übrigens für 49 Euro pro Stück angeboten.

Barbara  und Günter Kottusch haben diese Konservendose mit Brot Jahr 1961 im Rahmen der „Aktion Eichhörnchen“ gekauft.
Barbara und Günter Kottusch haben diese Konservendose mit Brot Jahr 1961 im Rahmen der „Aktion Eichhörnchen“ gekauft. © Philipp Nesbach

Die Dose, die Barbara (88) und Günter Kottusch (91) noch besitzen, haben sie nicht bei Ebay, sondern 1961 im Rahmen der „Aktion Eichhörnchen“ gekauft. Dabei handelte es sich um eine Initiative des Bundesernährungsministerium. Dabei wurde jeder Privathaushalt aufgerufen, einen Vorrat an Nahrungsmitteln für Krisen und Katastrophen anzulegen. Die Angst vor einem Krieg zwischen der Nato und dem Warschauer Pakt ging um. Günter Kottusch nahm die Situation damals mit Galgenhumor: „Wenn die Russen kommen, hab ich immer gesagt, ist das nicht schlimm. Die schaffen es eh nur bis zum Kamener Kreuz. Da ist immer Stau...“