Duisburg. Kaufhäuser überbieten sich derzeit mit ausgefallenen Karnevalskostümen. Aber auch manche Klassiker sind in dieser Session wieder gefragt.
Flamingos leben in freier Natur für gewöhnlich auf der Südhalbkugel der Erde, in Teilen Südamerikas oder Afrikas etwa. In unseren Breiten wäre ihnen zu kalt. Mir dagegen ist zu warm. Das flauschige Flamingo-Kostüm ist definitiv für den Straßenkarneval ausgelegt, nicht für Karnevalspartys in Zelten, in denen der Schweiß buchstäblich von der Decke tropft. Doch die Kostümtrends in diesem Jahr lassen noch Raum für andere Inspirationen. Textmarker könnte ich noch werden, oder Dartscheibe.
„In dieser Session ist vor allem Steampunk angesagt, dabei trifft Wilder Westen auf Punk“, sagt Zoubida Zouhir, Verkäuferin in der Duisburger Kaufhof-Filiale. Sie zeigt einige Kostüme, die jecke Damen zu verwegenen Saloon-Ladies machen. „Ansonsten sind die Klassiker beliebt: Piratin, Zirkusdirektor, FBI, Polizei.“
Flamingo-Kostüm ist etwas für Frostbeulen
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Auch bei Kindern ist die Auswahl groß: Für Jungs gibt es den roten Ganzkörperdrachen, für Mädchen das Einhorn. „Es gibt auch die Möglichkeit, als König zu gehen oder als Oktopus“, sagt Zouhir. „Für Schulkinder suchen Eltern eher Standardkostüme, die etwas dünner sind. Die Karnevalsfeier in der Schule findet ja drinnen statt. Erwachsene suchen aber eher was Wärmeres“, weiß sie.
Der Flamingo wäre für viele Frostbeulen sicher eine gute Wahl. In anderen Läden steht auch eine Variante mit einem Poncho und einem Flamingo als Hut im Angebot. Nicht fehlen dürfen natürlich die Federboas. Zu kaufen gibt es auch ganze Sets: In der Tüte mit dem Jogginganzug, der Perücke und dem Schnauzbart ist alles dabei, was der typische 80er-Jahre-Proll braucht. Auch für Frauen – in stechendem rosa – gibt es ein Modell. Abiturienten sollten hier zuschlagen, um für ihre Mottowoche oder die anschließende Studienzeit ausgerüstet zu sein.
Deutlich angenehmer als der Flausch-Flamingo ist das Bierfass. Zum Set gehören ein Hut und zwei Stoffbiergläser für beide Hände. Ein klarer Minuspunkt: Womit soll ich dann mein Pils halten?
Schon fast sicher mit ihrer Entscheidung ist sich Gaby, die in einem Piratenkostüm durch den Laden spaziert. „Pirat wollte ich schon immer sein. Nur die Augenklappe fehlt noch“, meint sie. „Das ist nicht so aufreizend. Das Saloon-Kostüm hat aber auch was.“ An Altweiber will sie im Zelt in Kamp-Lintfort feiern, an Karnevalssamstag im Forum in Bergheim. „Das Piratenkostüm hat zwar einen stolzen Preis, aber ich habe lange nicht mehr in ein Kostüm investiert. Ob ich noch nach Venlo fahren sollte?“, überlegt sie. „Das lohnt sich aber wegen dem Sprit nicht.“