Duisburg. Während von der Häuserräumung Betroffene bei einer Demo mehr Hilfe von der Stadt einfordern wollen, bahnt sich ein ungemütlicher Rechtsstreit an.
Einige Bewohner, die wegen der eklatanten Brandschutzmängel ihre Wohnungen räumen mussten, fühlen sich von der Stadt in Stich gelassen. Sie fordern mehr Unterstützung durch die Verwaltung bei der Suche nach neuem oder zumindest vorübergehendem Wohnraum. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen sie am Freitag ab 9 Uhr vor der Salvatorkiche demonstrieren.
Stadtsprecherin Anja Kopka beteuert auf Nachfrage unserer Redaktion, dass die Verwaltung volles Verständnis für die Situation der Betroffenen hat. „Wir tun unser Bestes. Vor allem machen wir das, was eigentlich der Vermieter machen müsste“, sagt Kopka.
Denn im Grunde ist es Aufgabe des Vermieters, seinen Mietern alternativen Wohnraum anzubieten. „Da der Vermieter die Rechte seiner Mieter jedoch immer noch ignoriert und untätig zusieht, erhalten die Mieter nun unbürokratische Unterstützung durch die Stadt“, so Kopka weiter.
Inzwischen liegen nach Auskunft der Stadt einige Wohnungsangebote unterschiedlicher Vermieter vor, deren Mietpreis allerdings meist die Obergrenzen für Leistungsbezieher übersteigt, die in den geräumten Häusern wohnten. Das Amt für Soziales und Wohnen werde daher wegen der besonderen und nicht durch die Mieter verursachten Situation diese Zusatzkosten übernehmen. Der Eigentümer werde in Regress genommen.
Oberbürgermeister Sören Link und Sozialdezernent Thomas Krützberg fordern den Eigentümer auf, „nun endlich“ tätig zu werden: „Es ist nicht hinzunehmen, dass das Immobilienunternehmen seine Mieter derartig im Regen stehen lässt. Die Menschen sind unverschuldet in Not geraten. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir dort, wo es uns möglich ist, helfen.“