Duisburg. . Axel Kober ist einstimmig zum Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker gewählt worden. Zuvor wurde im Kulturausschuss debattiert.

Der Kulturausschuss hat Axel Kober am Dienstag einstimmig zum neuen Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker gewählt. „Fachlich und menschlich die beste Wahl“, so Kulturdezernent Thomas Krützberg über die „relativ schnell“ erzielte Einigung in der Findungskommission.

Wobei sich die Wahl des Nachfolgers von GMD Giordano Bellincampi über mehr als zwei Spielzeiten hingezogen hat, in denen eine ganze Schar von Kandidaten bei den Philharmonischen Konzerten unter die Lupe genommen worden sind. Das „überwältigende Votum“ des Orchesters habe beeindruckt, so Udo Vohl, als Ausschussvorsitzender Mitglied der Findungskommission.

Grüne kritisieren die lange Findungsphase

„Unglücklich“ findet Claudia Leiße von den Grünen die lange Findungsphase. Sie hegt keinerlei Zweifel an der Kompetenz Kobers, der jedoch nur für drei Saisons mit jeweils vier Philharmonischen Konzerten engagiert wird; dazu kommt pro Saison ein wechselnder „Erster Gastdirigent“ für je drei Konzerte. Aus diesem Kreis könne sich dann auch der Nachfolger Kobers ergeben, so Vohl.

Der Vertrag wurde auf den viel gefragten Dirigenten zugeschnitten, der auch Generalmusikdirektor an der Deutschen Oper am Rhein und etwa in Wien und Bayreuth gefragt ist. Ob das der „bestimmten Marke“ Duisburger Philharmoniker, der Publikumsbindung und der Präsenz in der Stadtgesellschaft dienlich sei, stellte Claudia Leiße in Frage. „Wir haben auf neues, ,frisches Blut’, auf neue Ideen gehofft“, so Leiße, die auch eine Frau als GMD gern gesehen hätte.

Kober werde das Beste aus den Philharmonikern heraus kitzeln und aufgrund seiner Persönlichkeit in die Stadtgesellschaft wirken, ist Krützberg sicher.

Heißen Sommer gut verkraftet

Großes Verständnis zeigte der Ausschuss für den Besucherrückgang im Filmforum. Der heiße Sommer habe der ganzen Kinobranche zugesetzt, dem Filmforum einen Rückgang von gut 20 Prozent im zweiten und dritten Quartal beschert. Ab September ging’s wieder aufwärts, 2018 schloss ab mit einem Besucherrückgang von drei Prozent und einem Umsatzplus von zwei Prozent; der Kartenpreis wurde ab September um etwa einen Euro erhöht.

Viel Lob gab es für Kai Gottlob, der das Filmforum auch wirtschaftlich solide führe. Sein Vertrag wurde bis zum 31. Dezember verlängert, dann möchte Gottlob aufhören.

Folkwang junior

Keinen gebührenden Dank mehr hörte Johanna Schie, die als Leiterin der Musik- und Kunstschule zum Jahresende ausgeschieden ist. Sie hatte den Kooperationsvertrag zwischen der Folkwang-Universität und der städtischen Musikschule ausgehandelt, den der Ausschuss ebenfalls einstimmig beschlossen hat. Er zielt auf die Förderung von musikalisch besonders begabten Schülern, die in Duisburg in den Fachbereichen „Studienvorbereitung und Begabtenförderung“ betreut werden. „Mit dem Kooperationsvertrag sollen vorhandene Ressourcen und Infrastrukturen gemeinsam genutzt, ausgebaut und die Ausbildung über institutionelle Grenzen hinweg vereinfacht werden“, heißt es in der Vorlage. Die Schirmherrschaft für Folkwang junior hat der Duisburger Stargeiger Frank Peter Zimmermann.

Bröckelnde Theaterfassade wird untersucht

Mit der Sanierung der seit Jahren bröckelnden Theaterfassade soll erst begonnen werden, wenn genau ermittelt worden ist, wie es um das Betontragwerk des Daches steht. „Wir vermuten da das eine oder andere Problem“, sagte Carsten Alberts vom Immobilienmanagement (IMD) gestern im Kulturausschuss auf Anfrage der Fraktion JuDu/DAL. Die wäre auch ohne öffentliche Ermahnung unter dem Punkt „Verschiedenes“ beantwortet worden, wie Kulturdezernent Thomas Krützberg den Vorwurf abwehrte, die Fraktion fühle sich nicht in dieser schon mehrfach gestellten Frage nicht ernst genommen.

Am Stadttheater Duisburg bröckelt die Fassade.
Am Stadttheater Duisburg bröckelt die Fassade. © Ute Gabriel / Funke Foto Services

Alberts bat um Verständnis, dass man erst jetzt die „umfangreichen Untersuchungen“ angehe, aber der IMD lerne ja auch hinzu und wolle verhindern, während der Sanierung Überraschungen zu erleben. Bereits 2011 waren Teile der Fassade an der Moselstraße abgebröckelt und aus Sicherheitsgründen ein Gerüst mit Auffangnetzen installiert worden.

Jetzt soll ein Industriekletterer Proben von der Dachkonstruktion nehmen, zum „weitergehende Erkenntnisse“ zu gewinnen. Sollten die Kosten für die Sanierung dann höher liegen als 2015 berechnet, werde das wieder auf die Tagesordnung kommen, so Alberts.