Mitte. . Sechs Jahre nach dem Start als NRW-Sportschule könnte eine Dreifachhalle 2021 in Betrieb gehen. Die alte Zweifachhalle wird ab Herbst abgerissen.
Im November 2015 kam sogar Christina Kampmann, damals neu im Amt als NRW-Ministerin, zum Start der Sportschulen in Duisburg ans Steinbart-Gymnasium. „Hier soll in den nächsten Jahren eine Dreifach-Turnhalle mit modernsten Standards entstehen“, kündigte da ihr Parteifreund, OB Sören Link in der Feierstunde an. Sechs Jahre später könnte es soweit sein. „Eine Inbetriebnahme der neuen Halle ist in 2021 vorgesehen“, teilt die Verwaltung nun auf Anfrage mit.
Neubau soll 5,5 Millionen Euro kosten
In der vergangenen Woche hatte der Betriebsausschuss für das städtische Immobilienmanagement den Beschluss zum Bau einer neuen Dreifach-Turnhalle gefasst. Sie soll rund 5,5 Millionen Euro kosten, davon fließen 4,2 Millionen Euro vom Land aus der „Förderung von Investitionsmaßnahmen an herausragenden Sportstätten. Entstehen soll der Neubau auf der Fläche der bisherigen Zweifach-Turnhalle aus dem Baujahr 1975. Ihr baulicher Zustand sei „derart marode, dass eine sofortige umfangreiche Sanierung erforderlich wäre“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.
Nur mit „diversen Sofortmaßnahmen“ habe der Betrieb noch sichergestellt werden können, sie stellten allerdings „keine dauerhafte Lösung“ dar. „Es gibt Probleme mit der Feuchtigkeit, weil das Dach nicht dicht ist, auch die Außenmauer ist marode“, beschreibt Michael Wissing, der stellvertretende Schulleiter des Steinbart-Gymnasiums. Der Abriss soll, so stellt das das städtische Immobilien-Management (IMD) jetzt in Aussicht, im Herbst beginnen.
Keine alternative Baufläche
Die Sportschule wird damit, abgesehen von einer kleinen „Einfachhalle“ unter der Aula, für etwa zwei Jahre ganz ohne eigene Sporthalle dastehen. Auch die Außenanlage mit Laufbahnen ist so marode, dass dort kein Unterricht mehr stattfinden kann. „Seit dort Klassencontainer gestanden haben, ist sie ohne vorherige Sanierung nicht mehr nutzbar“, erklärt Michael Wissing.
Um den Neubau an anderer Stelle auf dem Schulgelände zu errichten, fehlt der Platz. „In der Projektierungsphase wurde schon sehr früh deutlich, dass die notwendigen Flächen nur unter Einbeziehung der bestehenden Zweifachsporthalle zur Verfügung stehen“, so das IMD.
Suche nach Ausweismöglichkeiten
Die Schulleitung des Steinbart-Gymnasiums hofft nun, dass in Absprache mit Duisburg-Sport ab Beginn des nächsten Schuljahres Ausweichmöglichkeiten in der näheren Umgebung gefunden werden. Die könnten im Sportpark Wedau sein, wo bereits jetzt Schwimm-Unterricht stattfindet, auch das Berufskolleg an der Carstanjenstraße in Neudorf gilt wohl als Option. Noch ist der Bedarf überschaubar, denn Sportklassen gibt es am Steinbart erst bis zum 8. Jahrgang, ein Teil des Angebots findet außerdem bei den kooperierenden Vereinen statt.
Mit einer neuen Dreifachhalle sei das Steinbart-Gymnasium ausreichend mit Hallenflächen ausgestattet, so das IMD. „Bereits im Sporthallen-Bedarfsbericht 2015 wurde der Bedarf für eine zusätzliche Halleneinheit aufgeführt. Mit dem Neubau wird dieser Notwendigkeit entsprochen.“
>>> Dreierverbund mit Sportklassen
Um junge Sport-Talente besser fördern zu können, haben sich Steinbart-Gymnasium (Stadtmitte), Lise-Meitner-Gesamtschule (Rheinhausen) und Gesamtschule Meiderich mit Beginn des Schuljahres 2015/16 zu einem Verbund zusammengeschlossen. Der startete mit insgesamt 90 Fünftklässlern und darf sich „NRW-Sportschule“ nennen. Zur Einweihung kam NRW-Sportministerin Christina Kampmann nach Duisburg. Der Duisburger Verbund ist eine von landesweit bald 18 Sportschulen. Das Ziel: gute Bildung und Talentförderung zu vereinbaren.
„Junge Leistungssportler können hier neben einer guten Schulbildung ein anspruchsvolles Trainingsprogramm absolvieren. Wir wollen, dass unsere Talente auch einen guten Schulabschluss erhalten“, betonte Kampmann.
Vereinbarung von Sport und Unterricht
Der Sport genießt in den drei Duisburger Schulen schon lange einen besonderen Stellenwert. Die Lise-Meitner-Gesamtschule hat sich der Handball-Förderung gemeinsam mit dem OSC Rheinhausen verschrieben, die Gesamtschule Meiderich liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum MSV-Trainingsgelände an der Westender Straße und fördert den kickenden Nachwuchs.
Als Teilinternat ermöglicht das Steinbart-Gymnasium schon seit 2002 etwa jungen Wassersportlern die Vereinbarung von Frühtraining, Unterricht und Terminen für Klassenarbeiten. Sporttalentierte Schüler erhalten an jeder der drei Schulen fünf Wochenstunden Sportunterricht.