Duisburg. „Game of Thrones – The Concert Show”: Die Mercatorhalle verwandelt sich dank eines grandiosen Orchesters und Chors in Westeros.

Auf die letzte Staffel von „Game of Thrones“ müssen Fans noch bis April warten. Und bis dahin? Klar, die DVDs durchlaufen lassen ist eine Möglichkeit. Aber das Warten kann auch richtig gut klingen; sogar episch – mit Orchester, einem stimmgewaltigen Chor und Solisten, die für Gänsehaut sorgen.

Über 1000 Serien-Sympathisanten haben sich vergangenen Montag dafür entschieden, die Wartezeit mit Live-Kompositionen aus dem Fernseherfolg zu überbrücken. In der Mercatorhalle blieben einige Sitze leer, Tickets gab’s vorab für durchschnittlich 55 Euro. Die Musiker der London Festival Symphonics spielten zwei Stunden lang die instrumentalen Glanzleistungen vom gebürtigen Duisburger und Emmy-Gewinner Ramin Djawadi.

Fast pünktlich zur Prime-Time um 20 Uhr beginnt „Game of Thrones – The Concert Show”: Und die Aufführung startet direkt mit Gänsehaut bei den meisten Zuschauern; die weltbekannte Titelmelodie reißt die Besucher von ihrem Stuhl auf den eisernen Thron nach Königsmund.

Auch wenn die musikalische Serienversion erst durch die heimischen Lautsprecher hindurch muss, um Gehör zu finden, ist sie ein Versprechen auf eine spannende Folge. Wenn das Orchester den Titelsong live spielt, löst sich das Versprechen ein und man steht plötzlich zwischen Cersei Lennister am roten Bergfried und John Schnee an der Mauer im hohen Norden.

Großes Ensemble überzeugt

Regentonnengroße Trommeln verantworten stets den düsteren-dämpfenden Takt und schaffen eine bedrohliche Atmosphäre, die sich praktisch durch alle Episoden zieht. Hinter den Trommeln steht als einziger aus dem über 100-Personen-Ensemble ein Mann, der nicht wie alle anderen in Anzug oder Abendkleid musiziert. Der glatzköpfige Trommler mit Rauschebart trägt eine lederne Weste und haut unerlässlich auf das Schlaginstrument. Außer bei rührseligen Stücken wie „Der Regen von Castamaer“.

Fast lautlos gleiten die Streicher über die Saiten. Ein Solist kommt auf die Bühne und raunt das Lennister-Lied mit einem stark britischen Akzent ins Mikrofon. Wie gefesselt sitzt das Publikum in der Mercatorhalle und erinnert sich an die sogenannte „Rote Hochzeit“ aus der dritten Staffel. Danach gibt’s Extra-Applaus, wie bei allen Liedern, die mit Chor oder durch Solisten unterstützt für zusätzliche Wow-Momente sorgen.

Spoileralarm im Konzert

Während der Show können die Besucher zudem auf eine riesige Leinwand blicken: Auf dieser sind grafisch bearbeitete Szenen aus der Serie zu sehen; eine Art Graphic Novel mit teils animiertem Regen-, Staub- oder Schneefall. Diese Bilder verraten Schlüsselmomente bei „Game of Thrones“, so dass Spoileralarm herrscht.

Auch das Hin- und Herwechseln zwischen den sieben Staffeln stört die Zuschauer nicht: Mit stehenden und minutenlangen Ovationen honorieren sie die Musiker der London Festival Symphonics, dirigiert von Steven Ellery. Bis zum Start von der achten Staffel dauert es einen Tag weniger, dafür hallen die orchestral-epischen Klänge länger nach.