Duisburg. . Weltweit macht die Kampagne „One billion rising“ sich für Gleichberechtigung stark – auch in der Duisburger Fußgängerzone. Viele Schulen dabei.

Eigentlich müsste jeder Tag ein Aktionstag sein, denn immer noch sind Frauen in aller Welt Diskriminierung, Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt. Darauf will die weltweite Kampagne „One billion rising“ („Eine Milliarde erhebt sich“) aufmerksam machen. Am 14. Februar jeden Jahres kommen Frauen und Unterstützer zusammen, um Gleichberechtigung zu fordern – so auch auf dem Duisburger König-Heinrich-Platz. Organisiert wird die Aktion von verschiedenen Initiativen, wie den Vereinen Solwodi und Wildwasser, dem Mädchenzentrum Mabilda und dem Frauenhaus. „Viele Menschen wissen nicht, dass dies eine weltweite Bewegung ist“, sagt Organisatorin Hatice Güler. „Um etwas zu erreichen, müssen wir mit den Menschen in Kontakt treten und auf der Straße laut werden“, sagt sie. Ihre Kollegin Hiltrud Limpinsel fordert mehr Geld und eine sichere Finanzierung für Frauenhäuser: „Die sollten pauschal finanziert werden, da müssten sich Bund, Länder und Kommunen mal zusammentun.“

Den Großteil der etwa 200 Aktivisten bilden Schulen und Jugendzentren, die gleich in Gruppen gekommen sind. Als Show-Act tritt die Sängerin Anja Lerch auf. Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Nicole Seyffert, und der stellvertretende Bürgermeister Erkan Kocalar richten ein paar Worte an die Teilnehmer. Die gehen allerdings schnell unter, denn die von der Stadt geliehenen Lautsprecherboxen reichen kaum bis zur gegenüber liegenden Häuserfront. Zusammen tanzen die Teilnehmer gleich mehrfach zu „Break the chain“ („Zerbrich die Ketten“), die Hymne der Bewegung.

Viele Schulen nehmen teil

Besonders die Schulklassen und Jugendzentren waren in Aktionsshirts mit starken Botschaften gekommen.
Besonders die Schulklassen und Jugendzentren waren in Aktionsshirts mit starken Botschaften gekommen. © Lars Fröhlich

Zu den teilnehmenden Schulen gehört auch die Leibniz-Gesamtschule in Hamborn. Die Fünft- und Sechstklässlerinnen, erkennbar an ihren grünen Shirts, tanzen fröhlich in dem Pulk vor der Bühne. Das Grüppchen setzt sich aus den Mitgliedern der Tanz-AG und der Starke-Mädchen-AG der Schule zusammen, erklärt Lehrerin Bettina Wegner. „In der Starke-Mädchen-AG lernen die Schülerinnen, selbstbewusst zu sein und auch mal Nein zu sagen. Gemeinsam mit der Tanz-AG haben sie den Tanz zu ,Break the chain’ einstudiert“, sagt sie. Die Teilnahme an der Demonstration war ihr ein Anliegen: „Die Kinder sind jetzt nicht direkt Gewalt ausgesetzt, aber sie kriegen durch das Fernsehen und vielleicht auch in der Familie viel mit. Häufig trauen Frauen sich auch nicht, sich zu wehren“, erläutert Wegner. „Es ist aber wichtig, dass die Schülerinnen wissen, dass ihnen niemand etwas tun darf und sie ein Recht darauf haben, unversehrt zu sein.“

>>> Eine Milliarde Menschen erheben sich

Die Kampagne „One billion rising“ wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen.

In über 190 Ländern finden Aktionen statt, die Gewalt gegenüber Frauen anprangern.

Die Aktivistinnen legen ihre Arbeit nieder, verlassen ihre Häuser und setzen ein Zeichen der Solidarität, indem sie gemeinsam zu dem Song „Break the chain“ tanzen.