Duisburg-Duissern.. Seit 39 Jahren arbeitet Marion Boes ehrenamtlich in der Pfarrbücherei St. Elisabeth in Duisburg – diese feiert in diesem Jahr ihr 90. Bestehen.
Ein Raum, in dem 5574 Bücher stehen – das ist die Pfarrbücherei St. Elisabeth und das Herrschaftsgebiet der Buch-Patronin Marion Boes. Seit 39 Jahren arbeitet sie ehrenamtlich in der „kleinen, aber feinen Bücherei“, wie Boes stets zu sagen pflegt.
Der Beginn für das inzwischen 90-jährige Bibliotheks-Bestehen war 1929 – ein Rollschrank in einem Nebenraum der St.-Elisabeth-Kirche diente anfänglich dazu, sich Lektüre auszuleihen. Inzwischen hat die Bücherei ihre eigenen Räumlichkeiten an der Duissern-straße 18. Marion Boes hat sich die Regale aus den 1950er Jahren zurechtgestellt und einige Schränke und Ständer gespendet bekommen. „Wir hatten immer geringe finanzielle Mittel zur Verfügung. Immer noch höre ich mich um, ob wir neuere Sachen gebrauchen könnten“, sagt die 61-Jährige. Die wenigen Kirchengelder, die da sind, nutzt Boes, um den Bestand regelmäßig zu aktualisieren. „Oder es sind gut erhaltene Bücher, die an uns gespendet werden.“
Vernünftige Auswahl für die Kunden
Ihr Ziel sei es immer gewesen, dass die Kunden eine vernünftige Auswahl an modernen Werken und klassischem Lesestoff haben. Besonders Kinder- und Wissensbücher sollen junge Menschen dazu animieren, weiterhin die Bücherei aufzusuchen. „Die Begeisterung für Bücher braucht Zeit, Platz und die richtigen Inhalte“, ist Boes überzeugt, „sonst verlieren wir immer mehr Jungen und Mädchen.“
Deswegen gibt es direkt am Eingang zig Bilder- und Kinderbücher: „Auch 3D-Bücher und solche, die Geräusche machen oder die man mit einer Begleit-CD hören kann“, berichtet die Ehrenamtlerin. Dinos und Star Wars seien momentan schwer gefragt. Daneben finden sich „auch wegen der Schule nebenan“ Schmöker zu Musik und klassischen Wissensthemen. Vor etlichen Jahren hat Boes angefangen, mit Kindergärten und Grundschulen zu kooperieren. Dafür öffnet sie donnerstags, außerhalb der üblichen Öffnungszeiten, die Tür für die jungen Menschen.
Außerdem sind die weiteren, ordentlich sortierten Regale gefüllt mit Romanen, spannenden Krimis, interessanten Biografien, herzzerreißenden Liebesgeschichten und nützlichen Reisetipps. „Auch unsere abonnierten Zeitschriften wie Stiftung Warentest oder Landlust werden gerne ausgeliehen“, berichtet Boes. Zusätzlich kann man Gesellschaftspiele und Hörbücher ausleihen. „Und hier is’ nix mit alt und verstaubt“, versichert Marion Boes und streicht ihren Zeigefinger über die Regale.
Einen Computer gibt es nicht
Dennoch tickt die Uhr in dieser kleinen, gemütlichen Bücherei ein wenig langsamer; eine schwarze, schwere Schreibmaschine steht auf dem Schreibtisch, die Ausleihkarten der Besucher, alphabetisch sortiert und handgestempelt, sind in der Schublade unter dem Tisch. „Hier gibt’s kein Computersystem oder so“, sagt Boes und ist sich sicher, „dass hier alles viel netter und gemütlicher zugeht“. Das höre sie auch von den 371 aktiven Lesern, die 2018 fleißig ausgeliehen haben. „Das ist ein Treffpunkt, um sich auszutauschen, persönlich und natürlich über die besten Bücher.“
Autorenlesung zum Jubiläum
Die Bücherei St. Elisabeth lädt zur Autorenlesung anlässlich des 90. Bestehens ein: Am 8. März um 19 Uhr liest Irene Scharenberg aus ihrem Duisburger Krimi „Doch der Tod wartet nicht“ vor. Die Lesung findet im Saal der Kirche
St. Elisabeth statt.
Der Eintritt zur Autorenlesung ist frei. Außerdem gibt es einen Büchertisch im Saal mit einer Themenausstellung zu Duisburger Krimis. Jeder kann kommen, „der Saal ist groß genug“, so Boes.
Die Öffnungszeiten der katholischen Bücherei sind: Mittwoch von 17 bis 19 Uhr und Sonntag von 11 bis 13 Uhr. Kindergärten und Grundschulen können donnerstags von 9 bis 12 Uhr die Einrichtung nach Absprache mit Marion Boes nutzen.
Die Leitung, Marion Boes, ist per Mail zu erreichen:
marion-boes@t-online.de. Darunter können auch potenzielle Ehrenamtler Anfragen stellen oder Infos einholen.