Duisburg-Marxloh. . Der Petershof in Duisburg-Marxloh bietet Bedürftigen ab sofort die Möglichkeit, in der Kirche zu übernachten. Pater hat Feldbetten aufgestellt.
Obdachlose können ab sofort in der katholischen Kirche St. Peter an der Mittelstraße 2 ein sicheres, trockenes und halbwegs warmes Quartier für die Nacht bekommen. Pater Oliver, Leiter des Sozialpastoralen Zentrums in Marxloh, hat den Vorraum des Kirchenschiffs am Dienstagnachmittag zu einem Notschlafplatz umfunktioniert.
Laut Wetterbericht stünden noch etliche kalte Nächte bevor, und da er bereits in den vergangenen Tagen gefragt worden war, ob man im Petershof schlafen könne, machte der Pater nun Nägel mit Köpfen. Ein Anruf bei der Stadt Duisburg – und schon war alles klar. „Wir liefern Feldbetten, wie viele brauchen Sie“, lautete die Gegenfrage. Pater Oliver kalkulierte kurz und entschied: Zwölf Stück. Denn die finden in dem Vorraum gut Platz. Die Feuerwehr Duisburg lud die Pritschen in einen ihrer Einsatzwagen und Aljoscha Zils lieferte sie an.
Spender brachten Decken und Schlafsäcke
„Durch Ihren Aufruf in der Zeitung haben wir Decken und Schlafsäcke bekommen“, freut sich der Pater – wir berichteten am Dienstag. Die werden den Gästen jetzt zur Verfügung gestellt. Ein mobiles Waschbecken hat der Ordensmann im Internet ersteigert – es soll jetzt erstmals eingesetzt werden. Damit die Menschen sich wenigstens ein wenig frisch machen könnten.
Vom Kirchenschiff aus soll der Vorraum mit einem Campingofen beheizt werden. Und damit auch ein Ansprechpartner in der Nacht erreichbar ist, wird ein Mitarbeiter des Petershofes im Nachbargebäude schlafen.
„Es handelt sich um ein offenes Angebot“, stellt Pater Oliver klar. Jeder, der der Eiseskälte entkommen will, ist dort gern gesehen. „Ich gehe gleich noch zum August-Bebel-Platz und spreche die Leute an“, sagt der Petershof-Chef am Dienstag. Aus der Gruppe, die dort Tag für Tag anzutreffen ist, kam kürzlich die Schlafplatz-Anfrage.
Heißer Tee für die Gäste in einer Großthermoskanne
Ob das Angebot tatsächlich genutzt wird? Pater Oliver kann nur die Achseln zucken. Erfahrung hat er nicht. Also heißt es: Abwarten und Tee trinken. Letzteres buchstäblich, denn im Kirchenvorraum steht auch eine Großthermoskanne mit dem heißen Getränk.
Einziges Problem: „Wir haben keine getrennten Räume für Frauen und Männer“, sagt der Geistliche. Und zuckt wieder die Schultern. In der Not könne man damit aber leben.