Duisburg-Dellviertel. . Optik Grah in Duisburg und deren Kunden spenden an den Verein Regenbogen. Der freut sich über 850 Euro für ein neues E-Lastenfahrrad.
Das Sparschwein klingelt – immer, wenn Optikerin Sonya Pulistri Brillenbügel oder Nasenstege neu justiert. „Nach kostenlosen oder günstige Serviceleistungen halten wir das Spendenschwein hin, anstatt zu kassieren“, erklärt Pulistri. Die 2018 gesammelten 850 Euro bekam am Dienstag zum wiederholten Male der Verein Regenbogen.
Radwerkstatt bald mobiler
„Jedes Jahr wird’s mehr“, freut sich Rolf Wöste, Geschäftsführer von Regenbogen. „Damit können wir unser E-Lastenfahrrad teilfinanzieren“, erklärt Wöste. Der Verein, der fast 3000 Menschen – größtenteils mit psychischen Problemen – in und um Duisburg betreut und berät, benötigt Spenden. „Ohne finanzielle Unterstützung könnten wir uns so etwas nicht leisten. Das ist einfach nicht drin“, sagt Wöste.
Umso erfreulicher sei es, dass nun das E-Lastenfahrrad angeschafft werden könne. „Das bedeutet, dass nicht jeder Bürger mit einem Platten mehr zu unserer Fahrradwerkstatt nach Wanheimerort kommen muss. Unsere Mitarbeiter können jetzt auch zu den Kunden hinfahren und dort Defekte reparieren“, ergänzt Marco Hofmann vom Regenbogen-Verein.
Es ist bereits das dritte Mal, dass Optik Grah, ansässig auf der Goldstraße, Spenden für den Verein sammelt. Vor zweieinhalb Jahren entschieden Inhaber Klaus Grah und die Augenoptikerin Sonya Pulistri, dass sie örtliche Vereine unterstützen möchten. „Unsere Kunden finden die Aktion super“, beobachtet Pulistri. Sie hätten mehr Verständnis, Geld für den guten Zweck beim Optiker zu lassen, anstatt dass „Kleckerbeträge“ eingebongt werden. „Klar, wir haben die Materialkosten etwa für neue Nasenstege und den Zeitaufwand, diese anzubringen. Aber das ist für uns mehr eine Serviceleistung, die unsere Gäste mit Spenden honorieren können.“
Kontakt ermöglichen
Die Kunden nicht nur zu Brillen zu beraten, gehört seit nun mehr zweieinhalb Jahren mit zur Geschäftsphilosophie. „Wir informieren die Kunden über den Verein und verteilen Broschüren“, sagt Pulistri. Das hat neben den Spenden einen weiteren Effekt: „Wir bekommen durch solche Aktionen deutlich mehr Aufmerksamkeit“, sagt Marco Hofmann. Die Bevölkerung kommt mit Regenbogen in Kontakt – um den Verein zu unterstützen, die verschiedenen Angebote kennenzulernen, weiterzuempfehlen oder selbst zu nutzen.
Klaus Grah findet es sinnvoll, wenn die Idee weitere Mitstreiter fände: „Ich denke, es gibt weitere Betriebe, die kostenlose oder kleinere Serviceleistungen mit dem Spendensammeln verknüpfen könnten. Uns gibt’s nach fast drei Jahren auch noch“, witzelt der Inhaber und betont die wichtige Arbeit, die Vereine wie Regenbogen täglich leisten.
>>ENGAGEMENT SEIT 1983
Der Verein Regenbogen engagiert sich seit 1983 für seelisch oder psychisch kranke Menschen in Duisburg und über die Stadtgrenzen hinaus.
Fast 200 Mitarbeiter beraten und betreuen Menschen in mehr als zehn Einrichtungen. Knapp 3000 Personen nutzten 2018 Angebote des Vereins.