Duisburg. Ihre dritte Duisburger „Weltkinder“-Kita hat der Träger ISS an der Emmericher Straße in Meiderich mit 100 Plätzen in Betrieb genommen.
„Wir wollen die sprachliche Kompetenz in Deutsch und in der Muttersprache fördern“, sagt Ali Koban über das Konzept der „Weltkinder“-Kitas. Gemeinsam mit NRW-Familienminister Joachim Stamp und Staatssekretärin Serap Güler und vielen weiteren Gästen feierte der Geschäftsführer der Kölner ISS-Netzwerk gGmbH die Eröffnung der Kita an der Emmericher Straße 119 in Meiderich mit 100 Plätzen.
„Dreisprachigkeit, das ist unser Markenkern“, betont Andrea Asch. Die ISS-Bezirksleiterin traf mit dem Minister einen alten Bekannten. Gemeinsam saß die ehemalige Abgeordnete der Gründen mit Stamp im Landtag.
„Das sprachliche Potenzial der Kinder ungenutzt zu lassen, wäre fahrlässig“, sagt Ali Koban. Neben Deutsch sind deshalb in den Weltkinder-Kitas die Herkunftssprachen „ausdrücklich willkommen“.
Neben türkischstämmigen Erzieherinnen sind auch englische und chinesische Muttersprachler in den Einrichtungen tätig, bringen die Mädchen und Jungen dort auch in den Kontakt mit Fremdsprachen.
Die Kindern lernen schnell, sind damit nicht überfordert. „Sie können das gut auseinander halten“, versichert Andrea Asch. ISS-Geschäftsführer Koban erinnert an die Drei-Sprachen-Formel der EU: Demnach soll jedes Kind in Europa am Ende seiner Schullaufbahn drei Sprachen sprechen.
Den Minister forderte Koban auf, die Einstellung von zugewanderten Erzieherinnen durch die Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Abschlüsse zu erleichtern. „Da müssen wir besser werden“, räumte der Familienminister ein, der das ISS-Konzept als „vorbildlichen Weg“ lobte.
Mehr Geld für Sprachförderung
Es sei ausdrückliches Anliegen der Landesregierung, jegliches Engagement für eine vielfältige Gesellschaft zu fördern. „Wir müssen dazu das Potenzial nutzen, dass die Kinder mitbringen.“ Mit rund 1,3 Milliarden Euro, die das Land mit Hilfe des Bundes in die Verbesserung der Qualität der Kitas investiere, werde man auch die Mittel für die Sprachförderung in der frühkindlichen Bildung verdoppeln, kündigte Stamp an. „Jedes Kind muss in der Lage sein, dem Unterricht zu folgen, wenn es in die Schule kommt.“
Das sei besonders für Duisburg „ganz wichtig“, sagte Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke, der auch das Engagement des ISS in der Stadt begrüßt.
Der Träger, vor zehn Jahren in Köln gegründet, wo es zwei weitere Weltkinder-Kitas gibt, arbeitet nach einem Investoren-Modell mit der Paderborner Lindex Projektierungs GmbH zusammen. Sie ist Bauherr und Betreiber aller drei Duisburger Einrichtungen, die ISS Mieter der Immobilien. Aus der Nähe zur Industrie und der Störfall-Verordnung ergaben sich auch in Meiderich besondere Anforderungen an den Bau. „Deshalb lassen sich die Fenster nicht öffnen, stattdessen gibt eine Anlage zur Belüftung“, erklärt Lindex-Chef Eckhard Lindemeier.