Duisburg. Die rechtspopulistische Pegida-Bewegung wird einmal mehr eine Kundgebung in Duisburg veranstalten. Zwei Gegendemonstrationen sind angemeldet.
Vor rund vier Jahren versammelten sie sich das erste Mal vor dem Duisburger Hauptbahnhof – Aktivisten und Demonstranten aus dem rechtspopulitischen bis rechtsradikalem Lager. "Pegida", was kurz für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" steht, heißt das islam- und migrantenfeindliche Bündnis, das bis heute immer wieder Demonstrationen auf dem Portsmouthplatz veranstaltet. Für Sonntag, den 16. Dezember ist die nächste Kundgebung zwischen 14 und 16 Uhr bei der Polizei angemeldet.
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Die großen Maßen, so wie das Original in Dresden, hat Pegida in Duisburg nie auf die Straßen bekommen. Von den anfänglich rund 300 Demonstrationsteilnehmern bei den wöchentlichen Protestzügen im Januar 2015 waren zuletzt noch 55 Personen übrig geblieben, die sich Anfang September 1500 Gegendemonstranten entgegensahen.
Zwei Gegendemonstrationen angemeldet
Trotz dieser überschaubaren Resonanz will Pegida Duisburg anderthalb Wochen vor Weihnachten erneut eine Kundgebung auf die Beine stellen. Aus den zunächst 120 erwarteten Teilnehmern haben die Anmelder der Duisburger Polizei wenige Tage vor der Demo nur noch 15 bis 20 Personen als Größenordnung genannt. Dem gegenüber rechnen die Organisatoren der beiden bisher angemeldeten Gegenkundgebungen von "Duispunkt" und "Duisburg stellt sich quer" mit 150 bzw. 400 Teilnehmern.
Ob die Pegida-Kundgebung möglicherweise aufgrund aktueller Ereignisse doch mehr Zulauf als erwartet erhält, ist für die Duisburger Polizei derzeit nicht abzusehen. "Das ist nicht auszuschließen", sagt Polizeisprecher Daniel Dabrowski. Hintergrund ist der Tod einer junger Frau, die offenbar von einem Mann mit Migrationshintergrund getötet wurde. Eine 17-Jährige aus dem rheinland-pfälzischen Unkel war am Sonntagabend tot in der Wohnung des 19-Jährigen in einer kommunalen Unterbringungseinrichtung für Wohnungslose und Flüchtlinge in Sankt Augustin bei Bonn aufgefunden worden. Der junge Mann, gegen den Haftbefehl wegen Totschlags erlassen wurde, hatte ausgesagt, im Verlauf eines Streits mit dem Mädchen Gewalt angewendet zu haben.