Duisburg. . Bei den Acoustic Nights rockt Peter Burschs All Star Band das Grammatikoff. Die Konzerte sind auch Familientreffen der Stammgäste.

„Alle Jahre wieder“ kann man nach über 25 Jahren vorweihnachtlicher Rockkonzerte der All Star Band rund um den Gitarristen Peter Bursch schon sagen. Nur „Stille Nacht“ das wäre wirklich unangebracht. Schon bevor die Band auf die Bühne kommt, geht es im Saal laut und fröhlich zu.

Viele Stammgäste kennen und begrüßen sich, die Atmosphäre ist familiär. „Diese Jungs freuen sich immer tierisch darauf, miteinander Musik zu machen und das überträgt sich auf die Stimmung im Publikum, die machen einfach Spaß“, sagt Heike Bäcker, die schon häufiger dabei war. Dann gehen die beiden Tannenbäume am Bühnenrand aus, die Lichtervorhänge auf der Bühne gehen an und elf Leute schnappen sich ihre Instrumente und Mikrofone.

Bursch hat die Stadt auf Rock’n’Roll gebaut

Birgitt Theiss und Stefan Werner singen gemeinsam „ We built this city on Rock’n’Roll“, von Starship. Inzwischen ist es 50 Jahre her, dass Peter Bursch in Duisburg die Band Bröselmaschine gründete, da macht die Behauptung, er habe diese Stadt auf Rock’n’Roll gebaut, durchaus Sinn.

All Star Band Sänger „Shorty“ Thimm erzählt seinen Musikschülern manchmal, dass er mit Peter Bursch singt. Die kennen nur die berühmte quietschgelbe Gitarrenschule von Bursch und fragen dann verblüfft: „Was, den gibt es wirklich?“ „Für die bist du kein Mensch, sondern eine Marke, wie Tempo oder Nivea“, grinst der Sänger. Bursch grinst zurück und nimmt es gelassen.

Erinnerung an Willi Kissmer

Die Band spielt „Won’t Get Fooled Again“, von The Who. „Schrei doch nicht so“, beschwert sich Schorty, aber seine Mitsängerin ist noch nicht mit Schreien fertig und hat bei „Barracuda“ von Heart reichlich Gelegenheit, das nachzuholen. Inzwischen ist der Saal auf den Beinen und geht ordentlich mit.

Bei „Lola“ von den „Kinks“ steigt das Publikum dann auch gesanglich mit ein und echot minutenlang „Lola, E-Lo, E-Lo, Lola“.

Die Mischung macht es, auf Ed Sheerans schnulziges „Perfekt“, muss Stefan Werner erst mal von der Bühne runter auf die Couch, sich von so viel Liebesschmalz erholen. Als Gegenmittel gibt es „Different sizes“, von „The Beautiful South“, worin es etwas derber zur Sache geht. Laut Shorty ist der Song über die Liebe in verschiedenen Größen der totale Schweinkram. Aber was tut man nicht alles für ein traumhaftes Saxofonsolo von Kim Jovey.

Musikalisches Gedenken an verstorbene Helden

Zur Erinnerung an die verstorbene Soulsängerin Aretha Franklin und an George Michael gibt es eine Neuauflage ihres Duetts „I knew you were waiting for me“. Und Peter Bursch erinnert an den Duisburger Rockmusiker und Maler Willi Kissmer, der Gründungsmitglied bei Bröselmaschine war und auch später immer mal wieder mitspielte. Er starb im vergangenen Sommer mit 67 Jahren.

Pure Gitarrenklänge ehren sein Andenken, dazu gibt es an die Wand projizierte Bilder aus der Zeit, als die Haare aller Bandfamilienmitglieder noch lang, die Bärte noch dunkel und die Jeans noch Schlaghosen waren.

Weitere Konzerte am kommenden Wochenende

Wer in diesem Jahr noch eine Acoustic Night der Peter Bursch All Star Band erleben möchte, hat dazu im Grammatikoff am Dellplatz noch drei Gelegenheiten am kommenden Wochenende.
Die Termine für die drei weiteren Konzerten: Freitag 7. Dezember, Samstag 8. und Sonntag, 9. Dezember. Tickets gibt es zum Einheitspreis von 24 Euro im Grammatikoff und im Ticketshop Lange an der Kuhstraße, www.adticket.de