Duisburg. Duisburg beteiligt sich an einem Wettbewerb des NRW-Wirtschaftsministeriums. Die Wirtschaftsbetriebe testen drei Fahrzeuge mit Brennstoffzelle.
Die Diskussion um alternative Antriebskonzepte rückt auch die Brennstoffzelle in den Focus. Die Stadt will im Wettbewerb des NRW-Wirtschaftsministeriums zur „Wasserstoff-Mobilitätsregion“ werden.
Nur der Aufdruck auf den drei Renault-Kangoo der Duisburger Wirtschaftsbetriebe (WBD) weisen darauf hin, dass es sich um Wasserstoff-Fahrzeuge handelt. Noch tanken die Autos Strom, keinen Wasserstoff. Denn die nächsten Tankstellen stehen in Mülheim (Rhein-Ruhr-Zentrum), Wesel oder in Düsseldorf. Doch das soll sich bald ändern. Am Autohof Kaßlerfeld ist ein Tankstelle im Bau, bald soll auch die mobile Versorgungsstation am ZBT Verbraucher mit Wasserstoff versorgen können. „Im Blick haben wir dabei nicht so sehr Fahrzeuge, sondern Notstrom-Aggregate, die zunehmend über Brennstoffzellen versorgt werden“, erklärt Joachim Jungsbluth, stellv. ZBT-Geschäftsführer.
Für Nutzfahrzeuge braucht es eine Kapazität, die den ganzen Tag durchhält
„Ohne das ZBT hätten wir den Einstieg nicht gemacht“, sagt WBD-Geschäftsführer Thomas Patermann. Allerdings mache man sich Gedanken über die Fahrzeugflotte – 80 Prozent sind Nutzfahrzeuge, darunter die großen Kehrmaschinen und die Müllfahrzeuge. Batterie-Antrieb sei da kaum vorstellbar, sagt Patermann. „Wir brauchen eine Kapazität, die den ganzen Tag durchhält.“ Müllfahrzeuge mit Brennstoffzelle biete bisher ein Hersteller an – zum dreifachen Preis eines konventionellen Antriebs. „Nicht darstellbar, allenfalls über eine Förderung“, sagt Thomas Patermann.
Die Rahmenbedingungen für den Erfolg der Brennstoffzelle muss die Politik schaffen
Die aktuelle Diskussion werde viel in Bewegung bringen, auch die Stückzahlen, ist Joachim Jungsbluth sicher. „Im Moment werden Brennstoffzellen noch nicht in Serie hergestellt.“ Hersteller wie Toyota bauten aber eine automatisierte Fertigung auf mit dem Ziel, die Fahrzeug-Stückzahlen von derzeit 3.000 auf 30.000 zu steigern. Überschüssige Windkraft-Energie lasse sich nutzen, um damit Wasserstoff herzustellen und zu speichern, argumentiert Jungsbluth: „Allein damit könnten 100.000 Autos fahren. Volkswirtschaftlich wird das noch zu wenig betrachtet.“
Aufgabe der Politik sei es, die Rahmenbedingungen zu schaffen für den Erfolg der Brennstoffzelle. Dazu müsse die Besteuerung der Herstellung von Wasserstoff gekippt werden, Firmen Planungssicherheit haben für Investitionen. „Dann ist Wasserstoff eine Lösung für CO2-freie Mobilität.“
>>>> Forschung zu Produktion und Transport
Ende Januar soll im NRW-Wirtschaftsministerium die Entscheidung fallen, ob Duisburg einer der Standorte für die „Wasserstoff-Mobiliätsregion“ wird.
Zielrichtung der Forschung sind auch Fragen der zentralen oder dezentralen Produktion und von Transport und Verteilung von Wasserstoff. Eine Möglichkeit wären bereits bestehende Netze und Pipelines.