Duisburg. . Die Ausstellung „Wiederentdeckt!“ im Museum DKM in Duisburg zeigt Werke des Künstlers, der über Jahrzehnte in der Düsseldorfer Szene aktiv war.
Als Sammler sind Dirk Kramer und Klaus Maas „ihren“ Künstlern wie Dorothee von Windheim oft über Jahrzehnte verbunden. Bei Peter Royen ist das anders. Der niederländische Künstler, der 1946 als 23-Jähriger zum Studium bei Otto Pankok nach Düsseldorf kam und fortan in der Kunstszene der Landeshauptstadt und in NRW tiefe Spuren hinterlassen hat, war eine Neuentdeckung für Kramer und Maas. Kurz vor seinem Tod 2013 hatte der bereits vielfach ausgezeichnete Royen für sein Lebenswerk und sein Engagement für Kollegen noch den Kunstpreis der Düsseldorfer Künstler erhalten.
„Jeder kannte ihn, und wir haben von all dem nichts gewusst,“ sagt Maas. Sie seien sofort angefixt gewesen von den Bildern Royens, denen sie vor zwei Jahren bei einem Privatsammler begegnet sind. „Wir versuchen, nachhaltige Dinge zu entdecken“, sagt Maas, der von der Qualität und Bedeutung der Werke vollkommen überzeugt ist.
Gegen das Vergessen des Künstlers
Mit der Ausstellung „Wiederentdeckt! Peter Royen“ im DKM treten Kramer und Maas auch an gegen das Vergessen dieses Künstlers, den der schnelllebige Kunstbetrieb anscheinend bereits hinter sich gelassen hat. Aus insgesamt 80 Bildern, die aus seinem Nachlass, von Privatsammlern, aber auch aus dem Museum Kunstpalast zusammen getragen haben, haben sie 44 aus vier Jahrzehnten für die Ausstellung ausgewählt. Diese Bilder, in denen Schwarz oder Weiß dominieren, haben sich von der Gegenständlichkeit weit entfernt, sie aber nicht ganz aufgegeben. Ihr Ursprung ist die Landschaft, wie die waagerechte Linien in der Werkserie „Horizonte“ zeigen. Bei der Serie „Felder“ kann man auch an Flurkarten denken, Quadrate können Kreuze bilden.
Bilder der Ruhe
An diesen „Motiven“ sieht sich das Auge aber nicht fest, vielmehr sind es die Farbigkeit und die Oberflächenstruktur diese Bilder, besser Reliefs, die zum genauen Hinschauen verleiten. Denn hinter Weiß und Schwarz liegen andere Farbschichten. Grün, das hinterm Schwarz deutlich als Linie frei gelassen wird, mal Gelb, das dem Weiß einen warmen Stich gibt.
Die matten Oberflächen hat Royen etwa durch den Einsatz von Wachs plus Öl oder Acrylfarbe reliefartig strukturiert. Dabei sind sie zum Teil wohl so empfindlich, dass sie mit Arcylglas „eingehaust“ werden mussten. „Die Ruhe ist mein Thema, Bilder die einen nicht sofort erschlagen, sondern erst allmählich zu einem rüberkommen, dann aber nicht mehr loslassen“, hat Peter Royen in einem Gespräch anlässlich seiner Ausstellung zum 80. Geburtstag im Düsseldorfer „Malkasten“ gesagt.