Duisburg. . Der Duisburger Tierpark soll Teil des Stadtkonzerns DVV werden. Nur auf diesem Weg kommt er an frisches Geld für die großen Investitionen.

Im Duisburger Zoo stehen gewaltige Investitionen an: Der Tierpark am Kaiserberg soll in den nächsten Jahren ein neues Affenhaus und eine neue Elefantenanlage bekommen. Möglich machen soll das die geplante Integration des Zoos in den Stadtkonzern DVV. Auf 76 Millionen Euro wird der Investitionsbedarf für den Zoo beziffert.

In der Ratssitzung am kommenden Montag soll die Umwandlung des Tierparks von einer Aktiengesellschaft in eine gemeinnützige GmbH und die Übertragung der Zoo-Anteile an den Stadtkonzern für einen symbolischen Euro besiegelt werden. Der Zoo-Förderverein, der bisher einen 25-Prozent-Anteil am Zoo hatte und künftig mit zehn Prozent an der neuen Gesellschaft beteiligt ist, hat schon grünes Licht gegeben.

Auch das Elefantenhaus muss neu gebaut werden, will der Zoo die größen Säugetiere weiter den Besuchern präsentieren.
Auch das Elefantenhaus muss neu gebaut werden, will der Zoo die größen Säugetiere weiter den Besuchern präsentieren. © Fabian Strauch

Mit der Übernahme des Zoos schießt der DVV-Konzern als neuer Gesellschafter zehn Millionen Euro ins Stammkapital und fünf Millionen Euro ins Eigenkapital seiner Tochter-Gesellschaft. Damit hat der Zoo überhaupt erst die Möglichkeit, für die dringend notwendigen Sanierungen und Investitionen Kredite bei Banken zu bekommen. „Aus eigener Kraft“, so steht es in der Beschlussvorlage für den Rat, könne der Zoo den erheblichen Investitionsstau nicht beseitigen.

Zoo dauerhaft zukunftssicher aufstellen

„Als kommunaler Konzern ist es gemeinsam mit der Stadt unser Ziel, den Zoo attraktiv zu halten und dauerhaft zukunftssicher aufzustellen. Die vorgesehene Neustrukturierung, die dem Rat zum Beschluss vorliegt, versetzt den Zoo die Lage, die dringend notwendigen Investitionen angehen zu können“, erklärt der DVV-Vorsitzende Marcus Wittig. „Der Zoo soll Besuchermagnet bleiben, aber dafür müssen wir zahlreiche Modernisierungen durchführen. Die Verbindung mit dem DVV-Konzern versetzt uns in die Lage, den Sanierungsstau abzubauen und den Besuchern dauerhaft das Zooerlebnis zu bieten, das sie sich wünschen“, ergänzt die Zoo-Vorstandsvorsitzende Astrid Stewin.

Investitionsplan für die nächsten 25 Jahre

Ins Affen- und Elefantenhaus muss der Zoo nicht nur investieren, weil die Anlagen alt und marode sind. Sie entsprechen nicht mehr den Anforderungen für eine artgerechte Haltung. Elefanten und Menschenaffen dürften mittelfristig ohne Neubauten nicht mehr im Tierpark gehalten werden. Mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage wurde ein Investitionsplan von 76 Millionen Euro für die kommenden 25 Jahre zusammengestellt. Zugleich soll die Integration in den DVV-Konzern beträchtliche kostensparende Synergien, etwa in Personalwesen und Buchhaltung bringen.

Gleichzeitig soll auch die Stadt für den Zoo tiefer in die Tasche greifen und ihren bisherigen Jahreszuschuss von rund 2,5 Millionen Euro aufstocken. Schon für 2018 braucht der Zoo 1,5 Millionen Euro mehr. In den kommenden vier Jahren 2019 bis 2022 soll der Stadtzuschuss jeweils auf eine Höhe von um die vier Millionen Euro angehoben werden.