Duisburg. Labdoo rüstet ausrangierte Rechner zu Lerncomputern für Kinder und Flüchtlinge um. Am Samstag und Sonntag tagen die Helfer im Neudorfer Tectrum.

Ausgediente Computer als Lerncomputer für Kinder in Entwicklungsprojekten einsetzen und Geflüchteten damit mittels Lernsoftware den Zugang zu Bildung ermöglichen: Das ist die Idee des humanitären Netzwerks Labdoo. Zur internationalen Konferenz des weltweiten Netzwerks treffen sich Aktivisten aus vielen Ländern am nächsten Wochenende, 24. und 25. November, im Tectrum (Bismarckstraße 120) in Neudorf.

Um Recycling und Upcycling geht es auch nebenan im Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg (FALBK) bei der Projektwoche der Berufsfachschüler für Gestaltung. Sie restaurieren gespendete Möbel, designen Glasobjekte aus alten Flaschen und Gläsern. Und sie nähen Morsbags. Die Stoffbeutel, bekannt nach ihrer Erfinderin, der Britin Claire Morsman, entstehen aus Textilresten. „Ideal ist Bettwäsche und andere Baumwollstoffe“, sagt Cornelia aus dem Spring. Die Kursleiterin der Deutschen Patchworkliga unterstützt im Auftrag der Wirtschaftsbetriebe (WBD) die Aktion, in deren Verlauf 150 Morsbags für die Teilnehmer der Labdoo-Konferenz entstehen sollen. Heute, am Donnerstag und Freitag sind Gäste im öffentlichen Nähcafé (FALBK, Carstanjenstr. 10, von 13 bis 16 Uhr, Raum 152) willkommen, um Morsbags zu nähen oder sich helfen zu lassen.

Mehr als 400.000 Kindern und Geflüchteten den Zugang zu Bildung ermöglicht

Ralf Hamm (M.), hier mit Petra Hoffmann und Ute Brüggemann von den Wirtschaftsbetrieben organisiert die Labdoo-Konferenz im Tectrum.
Ralf Hamm (M.), hier mit Petra Hoffmann und Ute Brüggemann von den Wirtschaftsbetrieben organisiert die Labdoo-Konferenz im Tectrum. © Tanja Pickartz

Eng sind seit Jahren auch die Bildungen zwischen Labdoo und den WBD, berichtet Ralf Hamm, Vorsitzender von Labdoo.org e.V. und Organisator der Konferenz. „Sie sammeln für uns ausrangierte Rechner.“ Auch Alt-Geräte an Duisburger Schulen gehen an die Helfer, die sie dann technisch aufrüsten und zu ihren Projekten transportieren. Das weltweite Netzwerk hat nach eigenen Angaben bereits Lernlaptops und Tablets zu mehr als 1.250 Schulen in 128 Ländern gebracht, mehr als 400.000 Kindern und Geflüchteten den Zugang zu Bildung ermöglicht und durch die Weiterverwendung der Geräte einen Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet.

Auch in der Region hilft Labdoo. Am Samstag stellt Peter Holtkamp sein Flüchtlingsprojekt vor. In einer Sammelunterkunft hat der Oberhausener in jedem der 32 Zimmer einen Rechner aufgestellt, andere bei Familien in Wohnungen. Die Organisation und ihre Arbeit werden am Samstag ab 8.30 Uhr im Tectrum im Vordergrund stehen. Erwartet wird auch Jordi Ros-Giralt – er gründete Labdoo vor acht Jahren. „Am Sonntag geht’s dann um die Technik“, sagt Ralf Hamm. Wie installiert und nutzt man Labdoo-Rechner, welche freie Software gibt es, was ist ein Raspberry Pi und wie kann ich bei Labdoo helfen? – sind einige Fragen, die dann geklärt werden.

>>>> Registrierung für die Konferenz im Tectrum

Labdoo wirbt um Unterstützung durch Spenden von Geräten, in der Aufbereitung oder als Flugpate für den Transport der Rechner zu den Projekten.

Für die Konferenz im Tectrum, Sa. und So. ab 8.30 Uhr, kostet die Tageskarte 20 Euro, 15 Euro für Studierende (inkl. Essen). Registrierung erbeten: www.labdoo.org/content/labdoo-conference-2018#german