Duisburg. . Vor zwei Jahren starteten Diakonie, Stadt und Gebag das Projekt „108 Häuser für Duisburg“. Es schafft Wohnraum für Menschen in Wohnungsnot.
Vor zwei Jahren haben Diakoniewerk, das Amt für Soziales und Wohnen der Stadt und die Gebag das Projekt „108 Häuser für Duisburg“ gestartet. Es soll Menschen helfen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Die Projektpartner ziehen eine positive Zwischenbilanz. „Wir wollen auch private Immobilien-Besitzer gewinnen“, sagt Roland Meier (Diakoniewerk).
„Wir konnten in den zwei Jahren 39 Wohnungen an Haushalte mit insgesamt 59 Personen, darunter 10 Familien oder Alleinerziehende mit 17 Kindern. Alle waren akut wohnungslos oder von Wohnungsverlust bedroht“, bilanziert der Projektleiter und Leiter der Wohnungslosenhilfe im Diakoniewerk. Auch das Ziel des Projekts, in drei Jahren 3000 Quadratmeter Wohnraum zu schaffen, sei in Sichtweite: „Bisher haben wir 2030 m2 geschafft“, berichtet Roland Meier.
Benachteiligte Haushalte in normalen Wohnungen
Der Arbeitstitel basiert auf der Idee, in jedem der 108 statistischen Quartiere in Duisburg auch wirtschaftlich benachteiligten Haushalten den Zugang zu Normalwohnraum zu ermöglichen. Dazu kooperiert das Diakoniewerk mit der Gebag, saniert deren nicht mehr marktfähige Wohnungen mit seinen eigenen Handwerksbetrieben (z.B. Malerei und Tischlerei), auch die Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) erledigt handwerkliche Arbeiten. Das Diakoniewerk übernimmt die Auswahl der Mieter, die bei Bedarf über „wohnbegleitende Hilfen“ so lange betreut werden, bis sich das Mietverhältnis stabilisiert hat.
„So können wir Kündigungen abwenden und Probleme lösen, weil wir den Mietern rechtzeitig Tipps geben können“, sagt Svenja Lippka. Das Engagement der Immobilienkauffrau sei entscheidend für den bisherigen Erfolg des Projekts, sagt Roland Meier. „Sie ist genau die Richtige für die Zusammenarbeit mit einer Wohnungsgesellschaft wie der Gebag.“
Land NRW fördert dreijähriges Projekt
Ein Jahr vor dem Ende des dreijährigen Projekts, vom Land NRW gefördert mit 320.000 Euro (Personal- und Sachkosten) suchen die Partner bereits nach Möglichkeiten, „108 Häuser“ zu verstetigen. Ein Weg wäre die Kooperation mit weiteren Wohnungsgesellschaften und auch privaten Hausbesitzern. „In Duisburg stehen rund 10.000 Wohnungen leer, marktfähig ist ungefähr die Hälfte“, schätzt Helmut Baumgart vom Amt für Soziales und Wohnen. Viele Hausbesitzer ließen Wohnungen nach schlechten Erfahrungen mit Mietern leerstehen. Baumgart: „Genau das kann das Projekt 108 Häuser verhindern.“
Ansprechpartnerin für Hausbesitzer
Bereits Ende der 1980er Jahre habe Duisburg den Entschluss gefasst, Obdachlosenunterkünftge aufzulösen und die Menschen statt dessen in Wohnungen unterzubringen, erinnert Helmut Baumgart. „Dieser Weg war bisher erfolgreich, in Duisburg leben nur sehr wenige Menschen auf der Straße.“
Das Projekt „108 Häuser“ soll dazu beitragen, die Lage von Menschen bei drohender Wohnungslosigkeit zu stabilisieren. Eigentümer können dabei auf die Unterstützung des Diakoniewerks zählen. Ansprechpartnerin ist dort Svenja Lippka, 0203/31833-27, Svenja.Lippka@diakoniewerk-duisburg.de