Duisburg. . Georg Willms hat im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg angelegt. Er verbindet seine Skulpturen mit Wortwitz.
Er ist aus 4600 Jahre altem Holz, sie 2000 Jahre jünger. Sie stehen in Booten und landen „im Hafen der Ehe“, so der Titel des Herzstücks der Ausstellung „Zusammen in einem Boot“, die vom 4. November bis 24. März im Binnenschifffahrtsmuseum in Ruhrort zu sehen ist.
Georg Willms, 1949 in Leer geboren, ist hinterm Deich aufgewachsen und war Architekt, bevor er sich der Kunst zuwandte. Aus dem Wasser der Ems kommen die Mooreichen, die sein bevorzugtes Material sind. Aus diesem schwarzen, zum Teil über Jahrtausende „gereiften“ Material, baut er Skulpturen – immer wieder Boote und Menschen, aber auch andere Objekte. Begonnen habe es mit den „Sägelschiffen“, so Willms. Dabei setzte er auf Rümpfe aus Mooreiche alte englischen Sägen, die er auf Flohmärkten gefunden hat. Der Ostfriese nennt sich selbst „Bootschaffter“, und auch bei seinen Werken baut er oft auf das Zusammenspiel von Skulptur und Wort. Beim „Kirchenschiff“ aus bemalter Fichte steht ein schwarz bemalter Pfarrer vor der Tür, „Schiff A Heu“ ist ein mit Heu beladenes Boot, „Das Männeken schifft“ ein bemaltes Schiff und ein Männeken aus Fichte, das per Stahlstange mit dem Boot verbunden ist. Sprachwitz auf Ostfriesisch.
Weniger komisch sind die Skulpturen, die ganz aktuell von der Flucht übers Meer erzählen. Dicht an dicht stehende Menschen in Booten – und Figuren, die draußen bleiben. Das „große Schlauchboot“ hat er mit einem Fahrradschlauch umwickelt, das „Rettungsboot“ hängt an einem Hanfseil.
Willms beschränkt seine Schaffenskraft nicht auf Skulpturen, sondern malt und zeichnet auch. Die Zeichnungen auf der Schreibtischunterlage nennt er „Telefongekritzel“. Er bemalt Tapetentische, einer davon („du is Burg“) zeigt, „wie sich ein Ostfriese Duisburg vorstellt“: Brücke, Rhein, Wal – und aus dem Hintergrund blicken Sören Link und Horst Schimanski.