Duisburg. . Die Duisburger Gymnasiasten Lena Rüttgers (15) und Nils Feldkamp (18) gehören zum Gremium, das die Siegerdoku des Festivals „doxs!“ kürt.

„Gut waren sie alle“, betonen Lena Rüttgers und Nils Feldkamp. Die Zehntklässlerin des Max-Planck-Gymnasiums in Meiderich und der angehende Abiturient vom Steinbart-Gymnasium gehören zur Jury von „doxs!“ – dem Festival für Kinder- und Jugend-Dokumentarfilme, das bei seiner 17. Auflage vom 5. bis 11. November wieder ins Filmforum am Dellplatz lockt. Gemeinsam mit den anderen Juroren haben Lena und Nils bereits alle Wettbewerbsfilme gesichtet – und sogar schon den „doxs!“-Sieger gekürt. „Wer gewonnen hat, dürfen wir noch nicht verraten“, sagt Lena und schmunzelt.

Den Alltag filmisch umsetzen

Die Dokumentation „Mirunas Mission“ gehört zu jenen neun Wettbewerbs-Filmen, unter denen die „doxs!“-Juroren den Sieger finden mussten.
Die Dokumentation „Mirunas Mission“ gehört zu jenen neun Wettbewerbs-Filmen, unter denen die „doxs!“-Juroren den Sieger finden mussten. © doxs

Lena Rüttgers ist 15 und bezeichnet sich selbst als einen Fan von Dokumentationsfilmen. Sie findet es spannend, wie Regisseure Themen aus dem Alltag filmisch umsetzen. In der neunten Jahrgangsstufe hatte sie im Rahmen des Unterrichts gemeinsam mit drei Klassenkameradinnen bereits eine eigene, rund zehnminütige Doku gedreht. Das Thema damals: Mobbing. Kein Wunder, dass ein Lehrer auf sie zukam, als von den „doxs!“-Machern an den Duisburger Schulen nach potenziellen Jurymitgliedern gesucht wurde.

Nils ist 18 und ein Musiker aus Leidenschaft. Er spielt Klavier und Gitarre, hat bereits eigene Songs komponiert. Mit dem Dokumentarfilm hat er aber nun ein Medium entdeckt, das ebenfalls sein Interesse entflammt hat. „Ich fand es spannend, wie verschieden die Meinungen manchmal zu einem Film waren. Wir haben oft lange diskutiert.“

Relevanz für Jugendliche herausarbeiten

Alle Jurymitglieder hatten die Vorgabe, bei den gesichteten Dokus die Relevanz für die Jugend herauszuarbeiten. „Hat der Film versteckte Botschaften? Ist er von politischer Bedeutung? Wie wird der Ton eingesetzt? Welches waren die Schlüsselszenen? All diese Fragen mussten wir nach der Sichtung der Filme beantworten“, erklären Lena und Nils. Und die Debatten unter den elf Juroren, die diesmal 15 bis 19 Jahre alt waren, erforderten viel Zeit und Geduld. „Doch das Argumentieren und Gegenreden war für mich spannend und auch hilfreich“, so Lena.

Preisverleihung am 9. November

Auf den Regisseur der Sieger-Doku wartet die „Große Klappe“ – der mit 5000 Euro dotierte Hauptpreis des Festivals. Überreicht wird er am Freitag, 9. November, im Filmforum. „Und wir werden die Preisverleihung dann mit moderieren“, sagt Nils. Und was nehmen sie aus ihrer Juroren-Tätigkeit nun mit? Nils überlegt kurz und antwortet: „Ich habe ein großes Interesse an Kurzfilmen bekommen. Es ist eine schöne Erzählform aus der Nische heraus.“ Und Lena sagt: „Dokumentationen sind nicht langweilig, sondern viel spannender als die Schwarz-Weiß-Filme, die wir uns sonst in der Schule im Unterricht ansehen.“